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Vogl ist gelandet – weit geöffnete Tore für den neuen Stadtpfarrer

Genau neun Monate lang war die Stelle des Mühldorfer Pfarrers und Leiters der Stadtkirche Mühldorf vakant, seit dem Ausscheiden von Geistlichem Rat Roland Haimerl zum Silvestertag des vorangegangenen Jahres.

Wer dann in den letzten Septembertagen am Pfarrhof in der Mühldorfer Altstadt vorbeiging, der konnte nicht übersehen, dass sich dort stilvolle Veränderungen abzeichneten: eine kleine Bank flankiert nun das Portal zum Pfarrhaus und Blumenschmuck lädt zum Eintreten ein.

Groß war die Freude der sechs Mühldorfer Pfarrgemeinden, als sie schließlich am 8. Oktober 2023 ihren neuen Stadtpfarrer Klaus Vogl im Zuge seiner Amtseinführung in der Pfarrkirche St. Nikolaus offiziell begrüßen durften.

Dieser zweite Oktobersonntag begann um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst der Superlative: Gut 50 Ministranten, die haupt- und nebenamtlichen pastoralen Mitarbeiter des Pfarrverbands, zwei Diakone, sechs Priester – unter ihnen Dekan Franz Eisenmann – und Weihbischof Wolfgang, der dem festlichen Pontifikalamt vorstand, nahmen Mühldorfs neuen Pfarrer vor dessen Wohnung in Empfang und zogen gemeinsam mit ihm Richtung Kirche.

Pünktlich zum Glockenschlag zog der liturgische Dienst und die Geistlichkeit in das vollbesetzte Langhaus ein. Musikalisch wurde die Messe unter der Leitung von Irmtraud Schrems von einem Projektchor gestaltet, bestehend aus Mitgliedern aller Pfarrgemeinden der Stadtkirche. Konrad Eder an der Orgel und zahlreiche Ministranten, die ihren Chorrock an diesem Tag gegen ihr Blasinstrument getauscht hatten, begleiteten den Gottesdienst instrumental.

Zu Beginn der Liturgie verlas Diakon Manfred Scharnagl die Ernennungsurkunde des Erzbischofs, der die Erneuerung der bei der Priesterweihe erstmalig abgelegten Bereitschaftserklärung zum priesterlichen Dienst folgte. Die große Verantwortung, die der neue Leiter der Stadtkirche trägt, zeigte sich in den folgenden symbolkräftigen Riten: Als Zeichen der Sorge für die Kirchengebäude übergab Verbundspfleger Jürgen Cotte-Schönberger Stadtpfarrer Vogl einen alten Kirchenschlüssel und Weihbischof Wolfgang überreichte als Symbol für die Verkündigung der frohen Botschaft das Evangeliar. Letzterer geleitete ihn ebenfalls zum Taufstein und zum Beichtstuhl und erteilte somit den Auftrag, die Sakramente der Taufe und der Versöhnung zu spenden.

In seiner durchaus humorvollen Predigt zeigte sich Pfarrer Vogl erfreut über die offene Art, mit der man ihm von allen Seiten begegne, obwohl die Kirchenportale ansonsten für Vögel geschlossen seien. Trotz der Fülle an Aufgaben, die ihn erwarten würden, blicke er zuversichtlich in die Zukunft: Er freue sich auf die gemeinsame Arbeit mit den zahlreichen Gremien der Stadtkirche und in den einzelnen Pfarreien und lade alle Pfarrangehörigen ein, sich im kirchlichen Leben einzubringen.

Im Geiste dieser in der Predigt betonten Gemeinschaft feierte Pfarrer Klaus Vogl anschließend zusammen mit den Gläubigen seine erste Eucharistie in der Kirche seines eigenen Namenspatrons.

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Gegen Ende des feierlichen Gottesdienstes betonten auch die zahlreich erschienenen Ehrengäste in ihren Grußworten ihren Wunsch nach guter Zusammenarbeit, allen voran die evangelische Pfarrerin Anita Leonhardt, die im Geiste der Ökumene ein Kreuz als Symbol für das gemeinsame Bekenntnis an den einen Herrn überreichte. Daran schlossen sich mit ihren Ansprachen Michael Hetzl für die Stadt und Max Heimerl für den Landkreis Mühldorf an, die beide einen Gedankenaustausch – gerne auch auf dem neuen Bankerl vor dem Pfarrhof – anregten.

Die Pfarrgemeinderatsvorsitzenden überreichten ihrem neuen Pfarrer mehrere individuell gestaltete und einfallsreich auf die Pfarreien zugeschnittene Geschenke.

Im Rahmen des Gottesdienstes begrüßten die Gemeinden nicht nur den neuen Stadtpfarrer Vogl, sondern auch weitere neue Gesichter: seine Pfarrhaushälterin Lidwina Geltinger, deren Talent als Floristin dem Kirchenbesucher bei einem Blick auf den herrlichen Blumenschmuck im Altarraum sofort ins Auge fiel, sowie zwei Neuzugänge im Pastoralteam: Diakon Marc Stegherr und Pastoralassistent Tobias Mandel.

Nach einem glanzvollen Te Deum zog die Festgemeinde in den Pfarrgarten zum Sektempfang, den zahlreiche fleißige Hände aus allen Pfarreien vorbereitet hatten. Dort warteten schon die jüngsten Pfarreimitglieder: Auch eine Schar Kindergartenkinder wollte ihren neuen Pfarrer begrüßen.

Bei guten Gesprächen, einem Glas Sekt und Gebäck fand der Vormittag einen gemütlichen Ausklang.

Fotos: Luca Standl, Text Ulrike Schmid und Valentin Maier

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