Gesellschaft

Erstmals seit 20 Jahren wird Deutschland zum Stromimportland

Nach Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke hat die deutsche Volkswirtschaft zuletzt deutlich weniger Strom produziert und daher mehr importiert, berichtete die „Tagesschau“ am 6. September 2023. 7,1 Milliarden Kilowattstunden (kWh) wurden im 2. Quartal 2023 mehr ein- als ausgeführt, hat das Statistische Bundesamt errechnet. Das entsprach ziemlich genau der Strommenge der drei deutschen Kernkraftwerke im zweiten Quartal des Vorjahres 2022 (7,3 Mrd kWh). Das Kernkraftwerk Isar 2 bei Landshut hat nach Angaben des Betreibers PreussenElektra mit 400 Mrd. kWh erzeugten Stroms am 11. November 2022 ein internationaler Leistungsrekord erreicht. Der Betrieb wurde am 15. April 2023 nach 35 Jahren beendet.

Welchen Strom importiert Deutschland vor allem?

Eine Auswertung der stündlichen Stromerzeugung und der deutschen Importdaten von Agora Energiewende zeigt, welche Energieform in diesem Jahr am häufigsten nach Deutschland geschickt wurde. Demnach wurde mit 12,6 Terawattstunden am meisten Atomkraft importiert, gefolgt von Wasserkraft (11,2 Terawattstunden) und Windenergie Onshore (6,9), berichtete das Handelsblatt am 27.10.2023. Die Feststellung, dass Deutschland am meisten Atomstrom importiert, stimmt aber nur wenn man die erneuerbaren Energien separat betrachtet. Fasst man diese zusammen, sieht das anders aus, dann kommt weniger als ein Viertel aus Atomkraftwerken. Hauptsächlich die Nachbarn im Norden Dänemark, Norwegen und Schweden beliefern Deutschland mit Strom, Wasserkraft und Windenergie sind hier vorherrschend.

Was Deutschland fehlt ist ein Konzept für die Energiewende und Speicherkapazitäten im Inland.

Foto: © inn-sider.de, Wasserschloss in Töging

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