Innenminister Joachim Herrmann: 2019 rund 230 Tonnen Kampfmittel beseitigt
„Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat im Jahr 2019 in Bayern mit rund 230 Tonnen Kampfmitteln etwa über 110 Tonnen mehr beseitigt als im Vorjahr. Darunter waren mehr als 100 Blindgänger alliierter Spreng- und Splitterbomben“, hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann mitgeteilt. Vor allem die Räumung kampfmittelbelasteter Bereiche, etwa im Zusammenhang mit Bautätigkeiten, tragen zu den gestiegenen Kampfmittelfunden bei. „Vor allem dort, wo es zu Kriegszeiten Bombardierungen gab, etwa im Umfeld ehemaliger Rüstungsbetriebe oder in städtischen Arealen, muss auch weiterhin mit Bombenblindgängern gerechnet werden.“ Die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes machen diese Blindgänger meist schon vor Ort unschädlich, was oft einen Sicherheitsbereich und eine Evakuierung von Anwohnern erfordert.
Nach Schätzungen von Experten sind etwa zehn Prozent der im zweiten Weltkrieg abgeworfenen Spreng- und Splitterbomben nicht detoniert. Grundstückseigentümer und Bauherren haben insbesondere im Vorfeld von Erdarbeiten jedem Verdacht auf möglicherweise vorhandene Kampfmittel nachzugehen: „Gegebenenfalls müssen Fachfirmen beauftragt werden, Kampfmittel aufzuspüren, zu bergen und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst zur Entsorgung zu übergeben“, so Herrmann. Das Innenministerium hat eine Fachfirma mit den Aufgaben des Kampfmittelbeseitigungsdienstes betraut und auch 2019 wieder mehr als 1,2 Millionen Euro in die Entsorgung und Beseitigung aufgefundener Kampfmittel in Bayern investiert.
Bei sogenannten Zufallsfunden mahnte Herrmann zu besonderer Vorsicht: „Gehen Sie kein Risiko ein! Fassen Sie Kampfmittel keinesfalls an und lassen Sie den verdächtigen Gegenstand in der vorgefundenen Lage. Verständigen Sie sofort die Polizei.“