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Waldkraiburg: Leichter Rückgang der Straftaten und hohe Aufklärungsquote

Für den Dienstbereich der Polizeiinspektion Waldkraiburg (Stadt Waldkraiburg, Markt Kraiburg am Inn, Gemeinden Aschau am Inn, Jettenbach, Taufkirchen und Unterreit) fließen im Jahr 2020 insgesamt 1580 Straftaten in die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ein. Im Vorjahr waren es 1665 Taten, das bedeutet einrn Rückgang um 85 Fälle bzw. 5,1 %. Die Aufklärungsquote liegt bei 74,4% und konnte deutlich (Vorjahr 66,7 %) gesteigert werden.
EPHK Georg Deibl, Leiter der PI Waldkraiburg: „Schön, dass wir hier so sicher leben. Ein leichter Rückgang der Straftaten geht mit einer erheblichen Steigerung der Aufklärung einher. Unsicher ist der Dienstbereich nur für Straftäter, da diese mit einem erhöhtem Entdeckungsrisiko leben müssen, da knapp 3 von 4 Straftaten geklärt werden.“

Aufklärungsquote:
Von den 1580 Straftaten konnten 1176 Taten aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt bei 74,4 % damit deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt von 66,4 %.

Herausragende Delikte:
Nach wie vor bilden die Diebstahlsdelikte mit 380 Fällen (Vorjahr 487) und einem Anteil von 24,1% den Schwerpunkt der Gesamtkriminalität. In diesem Bereich ergab sich eine Verringerung der Fallzahlen um 22,0%.
Im Dienstbereich wurden 10 Wohnungseinbrüche (Vorjahr 6) registriert, wobei 4 im Versuchsstadium scheiterten und 6 Fälle aufgeklärt werden konnten. 5 Einbrüche ereigneten sich in Waldkraiburg, 5 im restlichen Dienstbereich. Wie in den letzten Jahren festgestellt, wirken sich die Schutzmaßnahmen der Wohnungsbesitzer positiv aus.
Die Zahl der Fahrraddiebstähle fiel auf 87 Fälle (Vorjahr 152) um 42,8%. Auffällig ist, dass gezielter hochwertige Räder angegangen wurden. Grundsätzlich ist festzustellen, dass oftmals keine geeigneten Sicherungssysteme verwendet worden sind.
Die Zahl der Ladendiebstähle ist mit 86 Taten (63) trotz der coronabedingten Ladenschließungen gestiegen.
Innerhalb der Deliktsgruppe Diebstahl fiel der Anteil der schweren Diebstähle auf 154 (258) um 40,3%. Die Aufklärungsquote stieg in dieser Untergruppe auf 37,7% (22,1%) deutlich an.
Die Straftaten gegen das Leben stiegen auf 7 (2) Fälle an. Die Aufklärungsquote liegt bei 100%.
Bei den Rohheitsdelikten zeichnete sich ein Rückgang um 12,8% auf 238 (273) Fälle ab. Die Aufklärung ist hier mit 92,9% hoch. Die darin enthaltenen Delikte der gefährlichen und schweren Körperverletzungen verringerten sich von 62 auf 39 Taten um 37,1% bzw. 23 Fälle.
Im Segment der Vermögens- und Fälschungsdelikte, hier Delikte wie z.B. Warenbetrug oder Computerkriminalität ist eine Steigerung um 60,3 % auf 295 (184) Fälle zu registrieren. Dies dürfte aus der insgesamt generell vermehrten Nutzung des „Internet-shoppings“, insbesondere in Zeiten des „Corona-Lockdowns“, resultieren.
Zur Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität setzte die Polizei in der Region weiterhin auf erhöhte Kontrollen. Deshalb stiegen die Delikte um weitere 13,8% auf 215 (189) Fälle mit einer Aufklärungsquote von 97,2% an.
Die Gesamtzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (hierzu zählen u.a. sexuelle Nötigung, Mißbrauch von Kindern) ist von 36 auf 30 Fälle gefallen. Durch die mobile Internetnutzung werden die pornografischen Inhalte besonders auch durch Jugendliche und Kinder verteilt. Die Zahl dieser Delikte ging jedoch entgegen dem bayernweiten Trend auf 5 (14) Fälle bei einer Aufklärungsquote von 100% zurück.

Häufigkeitszahl:
Die Häufigkeitszahl (rechnerischer Wert, der sich aus der Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner zusammensetzt) liegt in der Stadt Waldkraiburg bei 6148 (Vorjahr 6194). Im Verhältnis kommen also auf 1000 Einwohner der Stadt Waldkraiburg knapp 62 Straftaten.
Tatverdächtige:
Die für den Dienstbereich der PI Waldkraiburg ermittelten 854 (801) Tatverdächtigen teilen sich in 79,7% Männer und 20,3% Frauen. Die Anzahl der delinquenten Kinder ist mit 34 (34) gleichgeblieben, wobei jedoch im Bereich der Jugendlichen mit 63 (93) ein erheblicher Rückgang zu erkennen ist. Die Erwachsenen und Heranwachsenden (18-21 Jahre) wurden mit 757 Personen (674) registriert.
324 oder 37,9% (Bayern 34,7%) der 854 ermittelten Personen besitzen keine deutsche Staatsangehörigkeit (ohne ausländerrechtliche Verstöße).

Zuwanderer:
Die durch Zuwanderer begangenen Straftaten sanken auf 122 (167) Fälle weiter um 27,0%. Zuwanderer waren in 4 Fällen (9) an Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, an 17 (13) Ladendiebstählen, 0 (2) Fahrraddiebstählen, 12 (19) Rauschgiftdelikten und an 0 (8) Fällen, die der Straßenkriminalität** zugeordnet werden, beteiligt.
Im Bereich der Rohheitsdelikte verringerte sich die Beteiligung von Zuwanderern auf 34 (60) Taten um 43,3%.
Straßenkriminalität**:
Mit 233 (390) der Straßenkriminalität zuzuordnenden Fällen ist in diesem Segment ein erheblicher Rückgang um 40,3% festzustellen. An dieser positiven Entwicklung spielen die Veränderungen der Tatgelegenheit durch die Pandemie und die polizeilichen Maßnahmen rund um die Anschlagsserie auf türkische Einrichtungen eine Rolle.
EPHK Georg Deibl: „Das Vertrauen der Bevölkerung ist eng mit der Aufklärung und Verhinderung öffentlichkeitswirksamer Straftaten verbunden. Gerade im letzten Jahr konnten wir als Waldkraiburger Polizei auf die Unterstützung unserer Bürgerinnen und Bürger vertrauen. Vielen Dank dafür.“
Georg Deibl


*Roheitsdelikte sind Körperverletzungen und Raubdelikte
**Straßenkriminalität umfasst u.a. folgende Delikte zusammen, die auf Straßen, Wegen oder Plätzen stattfinden: Sachbeschädigung, Fahrraddiebstahl, Kfz.-Aufbrüche, Körperverletzung

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