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Neuer Kreisrat, Grüngutverwertung, regionale und ökologische Lebensmittel usw – Neues aus dem Mühldorfer Kreistag

Personelle Änderungen in der Besetzung

Mit einigen personellen Änderungen in der Besetzung befasste sich der Kreistag in seiner heutigen Sitzung. Kreisrat Dr. Klaus Lang von der AFD hat sein Mandat niedergelegt. Als Nachfolgerin wurde Tatjana Zapp vereidigt. Michael Haase, Mitglied der Schulleitung der Berufsschule I, gehört künftig als beratendes Mitglied dem Ausschuss für Jugend, Bildung und soziale Netzwerke an. Er tritt die Nachfolge des ehemaligen Schulleiters Wolfgang Gaigl an, der in den Ruhestand verabschiedet wurde. Als Stellvertreter wurde der jetzige Schulleiter Ludwig Grill benannt. Konrad Zeiler war bisher stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Nahverkehr, Natur und Tourismus. Da er aus der Kreistagsfraktion Bündnis 90/ DIE GRÜNEN ausgeschiedenen ist, übernimmt die Stellvertretung künftig Dr. Georg Gafuß.

Zuschuss für den Kauf einer Drehleiter für die Freiwillige Feuerwehr Haag i. OB.

Der Landkreis Mühldorf bezuschusst den Kauf einer Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Haag i. OB. mit 60.00 Euro. Das hat der Kreistag einstimmig beschlossen. Diese Summe entspricht 25% der staatlichen Zuwendung. Die derzeitige Drehleiter wurde 1992 beschafft und muss altersbedingt ersetzt werden. Die Drehleiter ist sowohl als Rettungsgerät innerhalb des Marktes Haag i. OB. erforderlich, als auch als überörtliches Rettungs- und Arbeitsgerät in den umliegenden Gemeinden eingeplant. Auch die Feuerwehren Mühldorf und Waldkraiburg haben in der Vergangenheit einen Zuschuss in dieser Höhe erhalten.

„Mit Grüngut neue Werte schaffen“ – Landkreis fördert Grüngutverwertung und Humusaufbau

Der Landkreis Mühldorf bringt in den nächsten zwei Jahren ein Pilotprojekt auf den Weg, das die Grüngutverwertung und den Humusaufbau optimieren soll. Das hat der Kreistag mit großer Mehrheit beschlossen. Bislang wird das Grüngut, dass bei der Mahd in den Kommunen des Landkreises häufig aus der Landschaftspflege anfällt, zentral entsorgt. Dadurch gehen den Böden wichtige Nährstoffe verloren. Diese könnten landwirtschaftliche Betriebe sinnvoll einsetzen. Gleichzeitig entstehen dem Landkreis und den Kommunen Kosten für die Entsorgung.

Mit dem Pilotprojekt „Mit Grüngut neue Werte schaffen“ haben teilnehmende Betriebe künftig die Möglichkeit, Grüngut dezentral zu kompostieren. Dadurch wird die Bodenstruktur verbessert, der Kohlenstoff im Boden gebunden und die Nährstoffbilanz auf den eigenen Flächen optimiert. Durch die Kooperation mit dem Naturschutz, den Kommunen oder dem Landkreis kann für die Betriebe ein neuer Betriebszweig entstehen. Dies gilt für konventionelle als auch für Bio-zertifizierte Betriebe.

Für Landrat Max Heimerl vereint dieses Projekt einen wirtschaftlichen und einen ökologischen Effekt: „Eine dezentrale Grüngutverwertung schließt regionale Nährstoffkreisläufe, leistet einen essentiellen Beitrag für den Naturschutz und senkt die Kosten für die Entsorgung. Landwirte können als Dienstleister in der Landschaftspflege fungieren und das Grüngut als Material für die Eigenkompostierung auf ihren Betrieben nutzen. Außerdem können die Grüngutsammelstellen im Landkreis das Substrat dezentral verwerten.“

Für die Vorbereitung und Begleitung des Projekts wird für zwei Jahre eine Stelle geschaffen (20h/Woche). 50 Prozent der jährlichen Kosten werden vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert. Der Eigenanteil des Landkreises liegt bei 30.000 Euro. Träger des Projekts ist die Öko-Modellregion Mühldorfer Land.  

Mehr regionale und ökologische Lebensmittel in kommunalen Einrichtungen

Geht es nach dem Mühldorfer Kreistag werden künftig in Schulen, Kindergärten und anderen kommunalen Einrichtungen mehr regionale und ökologische Lebensmittel angeboten. Der Kreistag hat einstimmig beschlossen, ein entsprechendes Pilotprojekt für die Jahre 2023 und 2024 auf den Weg zu bringen und die erforderlichen Mittel in Höhe von 20.000 Euro einzuplanen.

Hintergrund ist, dass bis spätestens 2025 in allen staatlichen Kantinen ein Warenanteil von mindestens 50 Prozent aus regionaler oder biologischer Erzeugung angeboten werden soll.

Bei kommunalen und sonstigen öffentlichen Trägern soll dies bis 2030 erreicht werden.

Eine durchgeführte Umfrage bei den Betreibern von Kiosken und Mensen der weiterführenden Schulen im Landkreis Mühldorf zeigte, dass bereits regionale Back- und Wurstwaren sowie Getränke angeboten werden. Der Einsatz von Bio-Produkten ist derzeit noch gering. Dies soll sich künftig ändern:

„Wir wollen mit diesem Pilotprojekt auf der einen Seite unsere regionale Wirtschaft stärken und gleichzeitig unsere natürliche Lebensgrundlage erhalten. Dazu gehört, dass Lebensmittel verwendet werden, die regional vor Ort produziert werden. Auch die Saisonalität soll in Kombination mit biologisch erzeugten Lebensmitteln künftig eine stärkere Rolle spielen,“ so Landrat Max Heimerl. „Wir wollen ein attraktives Angebot schaffen, sowohl was die Qualität betrifft als auch den Preis. Schließlich muss es für die Schülerinnen und Schüler auch erschwinglich sein.“

Jetzt geht es darum, Betreiber und Produzenten an einen Tisch zu bekommen und gemeinsam eine Strategie zu entwickeln, wie die Vorgaben umgesetzt werden. Diese Aufgabe übernimmt für den Landkreis Mühldorf die Ökomodellregion Mühldorfer Land als Teil der Kreis- und Regionalentwicklung.

Mühldorfer Netz nimmt an der neuen LEADER-Förderperiode 2023-2027 teil

Der Landkreis Mühldorf a. Inn nimmt auch in der nächsten Förderperiode 2023-2027 vorbehaltlich eines positiven Bescheids am LEADER-Programm teil. LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, mit dem die EU neuartige, vorbildliche und beispielgebende Ideen und Maßnahmen in ländlichen Gebieten finanziell unterstützt.

Am 31.12.2022 endete die aktuelle Förderperiode des EU-Förderinstrumentes LEADER zur Entwicklung ländlicher Räume. In der verstrichenen Förderperiode 2014-2022 hat die LAG 25 Projekte mit einem Volumen von rund 8,15 Millionen Euro bewilligt. Die Fördersumme betrug über 2,7 Millionen Euro.

In Vorbereitung auf die Förderperiode 2023-2027 wurde die Lokale Entwicklungsstrategie im Jahr 2022 fortgeschrieben und eingereicht. Wie bisher soll auch künftig die Abwicklung über ein externes LAG Management erfolgen.

Die Kofinanzierung der Kosten des LAG-Managements (voraussichtlich 50 Prozent) in der nächsten Förderperiode übernimmt wiederholt der Landkreis. Dafür werden jährlich 50.000 Euro in den Landkreishaushalt eingestellt. Das hat der Kreistag heute einstimmig beschlossen.

Erfassungssystem für Leichtverpackungen wird neu ausgeschrieben – Mühldorfer Kreistag möchte jetziges System beibehalten

Das Erfassungssystem für Leichtverpackungen im Landkreis Mühldorf a. Inn wird für den Zeitraum ab 1. Januar 2024 neu ausgeschrieben. Das derzeitige Erfassungssystem hat die Besonderheit, dass sowohl die Abfuhr über den Gelben Sack als auch über die Gelbe Tonne möglich ist. Der aktuelle Entsorger kann mit seinen Fahrzeugen beides gemeinsam leeren.

Die Erfassung wird durch das Duale System rein privatrechtlich durchgeführt. Der Landkreis hat somit keinen direkten Einfluss auf den neuen Auftragnehmer. Der Kreistag hat jedoch einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung mit dem Ausschreibungsführer des Dualen Systems vereinbart, dass das bisherige System auch die nächsten Jahre beibehalten wird.

„Die jetzige Variante verbindet die Vorteile aus beiden Systemen. Es ist eingeführt und akzeptiert und deshalb werden wir darauf hinwirken, dass das System so beibehalten wird“, so Landrat Max Heimerl.

Foto: inn-sider.de

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