BVMI stellt aktualisierten Gutachterentwurf zum Deutschland-Takt vor – «Magistrale für Europa» profitiert von Maßnahmen
„Es ist erfreulich zu sehen, dass sich die Bemühungen der Initiative «Magistrale für Europa» für optimale Verbindungen mit geringen Umsteigezeiten auf der Hochleistungstrasse Paris – Budapest/Bratislava auch im aktualisierten Taktfahrplan des dritten Gutachterentwurfs zum Deutschland-Takt wiederfinden“, so der Vorsitzende der Initiative, der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. „Insbesondere begrüßen wir eine Verkürzung der Fahrzeit zwischen Ulm und Augsburg von heute 41 auf 26 Minuten. Gerade die optimale Einbindung der Knoten Ulm und Augsburg in den Deutschlandtakt ist eine zentrale Forderung unserer Augsburger Erklärung vom 12. Juni 2018. In diesem Zusammenhang stellt auch der Ausbau des Nordzulaufes in Stuttgart von Zuffenhausen in den künftigen Tiefbahnhof eine wichtige und begrüßenswerte Maßnahme dar, welche eine Fahrzeitersparnis von 6 Minuten bringen wird. Dadurch wird eine wichtige Lücke zwischen dem Ende der Schnellfahrstrecke und dem Beginn der Stuttgart-21-Infrastruktur geschlossen“, so Dr. Mentrup weiter.
Durch den ständig vorangetriebenen Ausbau auf der «Magistrale für Europa» konnten bereits erhebliche Fahrzeitverkürzungen und Kapazitätsverbesserungen realisiert werden – beispielsweise zwischen Paris und Strasbourg, Karlsruhe und Stuttgart, Augsburg und München sowie Linz und Wien bzw. mit dem Neubau eines dritten Gleises zwischen Freilassing und Salzburg an der deutsch-österreichischen Grenze. Die Weiterentwicklung des Konzeptes zum Deutschlandtakt ist hierzu eine zentrale Ergänzung, da hierbei die Angebote im Nah- und Fernverkehr aufeinander abgestimmt werden können. Somit wird das Bahnfahren nicht nur schneller, sondern durch die reduzierten Umsteigezeiten vor allem auch komfortabler.
Doch schon heute ist die Schieneninfrastruktur vielerorts erheblich überlastet. Eine Bereitstellung von ausreichender Trassenkapazität wird jedoch nicht ausschließlich über eine Taktverdichtung gelingen, vielmehr braucht es auch weiterhin Neu- und Ausbau im Netz, ist man sich beim Bündnis «Magistrale für Europa» sicher. Gerade im Hinblick auf die Erreichung gesetzter klimapolitischer Ziele ist ein kapazitiver Ausbau der klimafreundlichen Bahn essenziell.
„An den neuralgischen Punkten ist das Schienennetz schon jetzt nahezu an seiner absoluten Kapazitätsgrenze angelangt. Das ist vor allem angesichts der exzellenten Wachstumschancen des Verkehrsträgers Bahn sehr bedauerlich. Schließlich geht es hier ja nicht nur um das Schienennetz einzelner Regionen, vielmehr ist die Relationen Ulm – Augsburg – München – Mühldorf – Freilassing/Salzburg Teil des Rhein-Donau-Korridors und somit Bestandteil des Transeuropäischen Netzes. Gleiches gilt für die Relation Strasbourg – Karlsruhe, welche in Teilen auf dem Schienennetz des Rhein-Alpen-Korridors verläuft“, betont der Vorsitzende der Initiative, Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup.