Bewerbungsverfahren für umweltverträgliche landwirtschaftliche Bewässerungsprojekte startet
Das Förderprogramm des Umweltministeriums für innovative umweltverträgliche und großräumige Bewässerungskonzepte in der Landwirtschaft geht in die nächste Runde: Ab sofort startet das bayernweite Bewerbungsverfahren für bis zu drei Pilotprojekte, deren Umsetzung vom Umweltministerium finanziell unterstützt wird. Bewerben können sich bis Mitte Dezember alle Teilnehmer der vorangegangenen vom Umweltministerium geförderten Konzeptphase und deren Konzept in naher Zukunft fertig ist. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in München: „Wir gestalten jetzt die Bewässerung der Zukunft. In Zeiten des Klimawandels und zunehmender Trockenheit wird die Ressource Wasser auch in Bayern ein kostbares Gut. Insbesondere für die Landwirtschaft ist eine gute Wasserversorgung elementar. Wassernutzung wie Bewässerung darf aber nicht zu Lasten der ökologischen und wasserwirtschaftlichen Belange der Gewässer gehen. Das Umweltministerium unterstützt deshalb intelligente Projekte, mit denen Wasser effizient, schonend und nachhaltig zu den Feldern gebracht wird. Ein wichtiger Baustein dabei ist die Speicherung von Wasser für Trockenzeiten. In einem nächsten Schritt werden wir konkrete Pilotprojekte auswählen und deren Umsetzung kraftvoll unterstützen. Alle Regionen und Anbauformen sind wichtig. Wir haben eine Verantwortung für ganz Bayern: vom Wein in Franken über den Gemüseanbau bis hin zu Obst- und Hopfenanbau. Jetzt geht es um die Umsetzung der besten Ideen. Alle erfolgreichen Teilnehmer der Konzeptphase sind aufgerufen, sich zu bewerben.“ Das Bewerbungsverfahren wird abgewickelt durch die Wasserwirtschaftsämter.
Das Umweltministerium hat 2016 ein Förderprogramm für die Erstellung von „Konzepten zur nachhaltigen und umweltverträglichen Bewirtschaftung der Wasserressourcen“ aufgelegt. Insgesamt 19 nachhaltige Bewässerungskonzepte hat das Umweltministerium seitdem in der Konzeptphase mit rund 2 Millionen Euro gefördert. Nach einem erfolgreichen Abschluss der drei Pilotprojekte soll die Förderung von großräumigen Bewässerungsprojekten weitergeführt werden.
In dem Pilotprogramm wird die Umsetzung von bis zu drei ausgewählten konkreten Bewässerungskonzepten gefördert. Das Umweltministerium wird dabei die Baukosten einer neuen Bewässerungsinfrastruktur zur Hälfte und je Vorhaben mit maximal 10 Millionen Euro fördern. Dafür stehen jährlich aktuell 2 Millionen Euro bereit. Diese Summe soll nach der Vorstellung von Umweltminister Glauber weiter aufgestockt werden. Darüber hinaus soll auch das Landwirtschaftsministerium die Möglichkeit bekommen, sich stärker an der Finanzierung zu beteiligen. Glauber: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir den Verteilungsschlüssel für die Förderung ändern. Wenn das Landwirtschaftsministerium ebenfalls die Hälfte der anfallenden Kosten fördern würde, käme bei unseren Landwirten deutlich mehr Geld an. Das würde die Umsetzung der Projekte weiter beschleunigen. Das sollte unser gemeinsames Ziel sein.“ Bislang fördert das Umweltministerium den Aufbau einer Bewässerungsinfrastruktur, die Wasserverteilung auf dem Feld kann vom Landwirtschaftsministerium gefördert werden. Ohnehin werden aktuell gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium nachhaltige Bewässerungsstrategien für die Landwirtschaft entwickelt.
Die Unterstützung der Bewässerung in der Landwirtschaft ist eine von drei Säulen der Bayerischen Wasserstrategie. Die zentrale Säule ist die Trinkwasserversorgung. Eine dritte Säule befasst sich mit dem Schutz des natürlichen Wasserhaushalts, etwa in Wäldern, Mooren oder Feuchtflächen, aber auch im Bereich der Stadtnatur. Auch die Bürger sollen für das Thema Wasserschutz sensibilisiert werden. Durch den Klimawandel werden abnehmende Niederschläge im Sommerhalbjahr und länger anhaltende Trockenphasen auch in Bayern häufiger. Die Folgen sind vor allem in Franken bereits spürbar.