Wer pünktlich nach München muss fährt Auto
Bei „Bahnland Bayern“ ist zu lesen: BAHNFAHREN IST EINE HALTUNG …… und nicht nur eine Frage des Komforts. Doch egal, ob wir die Umwelt schonen, ein gutes Buch lesen oder entspannt ankommen wollen – wir haben viel gemeinsam. Uns ist klar: Ohne den öffentlichen Verkehr sind die Klimaziele nicht zu erreichen.
Entspannt angekommen sind Bahnkunden zwischen Mühldorf und München schon lange nicht mehr, viele Bahnkunden müssen froh sein, wenn sie überhaupt und ohne große Verspätungen ankommen.
Neben den angekündigten Verspätungen, die auf der Webseite der Südostbayern nachzulesen sind:
- Auf der Strecke Mühldorf-München kommt es ab 3.2.2023 aufgrund technischer Probleme bei einzelnen Fahrzeugen zu Zugschwächungen und vereinzelten Zugausfällen.
- Wegen Fahrzeugmangel entfallen von Montag, den 6. Februar bis Freitag, den 10. Februar zwischen Mühldorf und München Hbf die RB ….. Am Wochenende verkehren die Züge planmäßig. (Anm. der Rededaktion: Wie tröstlich für Berufspendler.)
- RB 44: Streckensperrung Wasserburg – Rott (Inn)
- Schienenersatzverkehr zwischen Hörpolding und Traunreut
kennt jeder München-Fahrer die Pausen in Schwindegg, die ungeplanten Verzögerungen wegen eines entgegenkommenden Zugs, eines Zugs der zu langsam vorausfährt usw usw. Hinzu kommen bei nahezu allen Zügen die viel zu vielen Haltestellen (Hörlkofen, Walperskirchen Thann-Matzbach).
Politischer Wille ist es, mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern, das 49-Euro-Ticket soll das richten. Aber das Personenaufkommen zwischen München und Mühldorf bewältigt die Bahn schon lange nicht mehr. Wer pünktlich nach München muss, sollte mindestens einen Zug früher nehmen und auch das ist keine Garantie – oder fährt Auto.
Was mehr Güter auf der eingleisigen Strecke zwischen unserer Region und München zusätzlich bedeutet, bedarf keines Nachdenkens: Wer kennt nicht die Durchsagen „… wegen eines vorausfahrenden Güterzugs …“
Ausnahmen bleiben hoffentlich, dass neben Verspätungen und Ausfällen auch Leib und Leben der Fahrgäste bedroht sind: Der „Mühldorfer Anzeiger“ berichtet 03.02.2023: Zweimal binnen nicht einmal 36 Stunden blieben Züge der Südostbayernbahn auf dem Weg nach Mühldorf liegen, weil Rauch nach einem Defekt an der Lok in die Waggons eindrang. Allmählich platzt Bahnkunden der Kragen, die Bahnpolizei ermittelt.
Führerlos und lichterloh brennend – Geister-Lokomotive rast durch Oberbayern, schreibt „merkur.de“ am 25.01.2023: Eine brennende Lok sorgte in den Morgenstunden für einen mehrstündigen Einsatz der Feuerwehr (Erstmeldung merkur.de). Nach wie vor ist nicht geklärt, wie die Lok überhaupt Feuer fangen konnte. Klar ist, dass sich zwei Lokführer rechtzeitig aus dem Zug retten konnten und Alarm schlugen. Doch bevor die Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten starten konnten, fuhr die unbesetzte Lok auf den leicht abschüssigen Gleisen los – Richtung Bahnhof Freilassing.
Der „Berliner Kurier“ berichtet zum selben Vorfall am 20.01.2022: Gegen 3 Uhr morgens ging am Freitag die irre Nachricht bei Bundespolizei und Feuerwehr ein: Eine Lok brennt! Doch dem nicht genug. Als die Rettungskräfte am Brandort eintreffen und mit dem Löschen beginnen bewegt sich die brennende Werkstatt-Lok, droht sogar in bewohntes Gebiet zu fahren! Nur das beherzte Eingreifen der Rettungskräfte verhindert eine Katastrophe!
Die Freiwillige Feuerwehr Freilassing hat dazu ein Video auf Facebook veröffentlicht.
Foto: ©inn-sider.de