AktuellesNachrichten aus der Region

Lkr. Mühldorf: Haushaltsentwurf 2026 mit großer Mehrheit verabschiedet

Der Kreistag des Landkreises Mühldorf a. Inn hat den Haushaltsentwurf für 2026 mit großer Mehrheit verabschiedet (Abstimmungsergebnis 46:1). Im Entwurf weist der Haushalt ein Gesamtvolumen von 229 Millionen Euro auf. Die Kreisumlage bleibt stabil bei 56,5 Prozent.


Der Landkreis erhält für das Jahr 2026 rd. 103,4 Millionen Euro (rd. 5,0 Millionen Euro mehr gegenüber 2025) an Kreisumlage von seinen Städten und Gemeinden. Davon wird er etwa 45,2 Millionen Euro direkt an den Bezirk weiterleiten.
Dass der Landkreis die Kreisumlage stabil bei 56,5 Prozent halten kann, ist neben den höheren Schlüsselzuweisungen vor allem zwei Faktoren zu verdanken. Zum einen dem weiter sinkenden Defizit des InnKlinikums. Der Defizitausgleich sinkt gegenüber 2025 um rund 3 Millionen Euro auf 9 Millionen Euro. Zweiter Faktor sind die anhaltenden Sparmaßnahmen des Landkreises. Trotz immer noch steigender Aufgabenbelastung bleiben die Stellen im Landratsamt erneut unverändert. Um die Personalkosten im Landratsamt möglichst niedrig zu halten, werden Stellen – soweit vertretbar – weiterhin verzögert nachbesetzt. Auch im Tiefbau werden Instandsetzungsarbeiten wie zuletzt nur dort durchgeführt, wo es zwingend notwendig ist. Die Sozial- und Jugendhilfekosten (insgesamt 28 Millionen Euro) steigen zwar gegenüber 2025 leicht an, allerdings weniger stark als es die Tarifsteigerungen verlangen würden.
An der Devise für den Landkreis Mühldorf a. Inn ändert sich insgesamt nichts. Sie lautet weiterhin: sparen, stabilisieren und strategisch investieren. „Unsere finanzielle Situation bleibt extrem angespannt. Der Ergebnishaushalts kann weiterhin nicht ausgeglichen werden kann. Der Ergebnishaushalt für das Jahr 2026 weist einen Jahresfehlbetrag von rund 1,3 Millionen Euro auf. Möglich ist dies durch die Verrechnung mit Ergebnisrücklagen aus vergangenen Jahren.
Ein kleiner Lichtblick für die kommenden Jahre sind die Schlüsselzuweisungen, die inzwischen feststehen: Demnach erhält der Landkreis 27,5 Millionen Euro, die Städte und Gemeinden im Landkreis 27, Millionen Euro. Aus dem Sondervermögen Infrastruktur des Bundes fließen zudem 5,5 Millionen Euro für die Jahre 2026 bis 2029 an den Landkreis, an die Gemeinden gehen 15,6 Millionen Euro. „Insgesamt können Landkreis und Gemeinden über 21,1 Millionen Euro verfügen – verteilt auf vier Jahre. Dafür sind wir dankbar, können damit aber auch keine Schlösser bauen“, so Heimerl.


Haushaltsentwurf 2026: Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick

Volumen: 229 Millionen Euro

Ergebnishaushalt: rd. 207 Mio. € (2025: 196 Mio. €)
laufende Ausgaben, etwa für Personal, Sozialleistungen, Betriebskosten für Schulen oder den ÖPNV


Größte Posten:
Transferaufwendungen (101 Mio. €), die sich im Wesentlichen aus den Positionen Bezirksumlage (45 Mio. €), Sozial- und Jugendhilfe (28 Mio. €), Defizitausgleich Innklinikum (9 Mio.) und ÖPNV-Zuschüsse (7 Mio. €) zusammensetzen;
Personalausgaben (38 Mio. €);
Sachaufwendungen wie Bauunterhalt, Heizung, Strom, Reinigung etc. im Bereich des Hoch- u. Tiefbau/Liegenschaften inkl. Landkreisschulen (14 Mio. €);
Aufwendungen für Jobcenter bei Leistungen für Kosten der Unterkunft an Arbeitslosengeld 2-Bezieher inkl. Personal u. Sachkostenerstattung (13 Mio. €)
bilanzielle Abschreibungen (12 Mio. €);
Aufwendungen für Schülerbeförderung und Gastschulwesen (8 Mio.€).

Finanzhaushalt / Investitionen: rd. 22 Mio. € (2025: rd. 24 Mio. €)

Größte Posten:
Ersatzneubau SPFZ Waldwinkel/Aschau, 16,0 Mio. €
Straßenbau (1 Mio. €), davon 0,8 Mio. € für Ersatzneubau Nasenbachbrücke MÜ 43
Neubau Streusalzlagerhalle 1,5 Mio. €

Schuldenstand:
Der tatsächliche Schuldenstand zum 31.12.2025 bleibt voraussichtlich unverändert bei 47,7 Mio. €. Hinzu kommen noch rd. 6,6 Mio. € an Altschulden des InnKlinikums, die der Landkreis auf Grundlage des Fusionsvertrags zu tilgen hat.
Mit bestehenden Kreditermächtigungen in Höhe von 12,0 Mio. €, die zum 31.12.2025 noch nicht abgerufen waren, und 1,5 Mio. € an neuen Kreditermächtigungen im Haushalt 2026 könnten die Schulden inkl. Altschulden zum Jahresende 2026 bei 73 Mio. € liegen

Kreisumlage: bleibt unverändert bei 56,5 %
Bezirksumlage: Erhöhung um 1,15 Prozent auf nun 24,70 %
In Zahlen bedeutet das, dass der Landkreis für das Jahr 2026 rd. 103,4 Mio. € (rd. 5,0 Mio. € mehr ggü. 2025) an Kreisumlage von seinen Städten und Gemeinden erhält, davon aber etwa 45,2 Mio. € (rd. 4,2 Mio. € mehr ggü. 2025) direkt an den Bezirk weiterleiten muss.
Die höhere Nettokreisumlage ggü. 2025 beträgt somit 0,8 Mio. €

Beitragsbild: Landratsamt Mühldorf © inn-sider.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert