Nachrichten aus Bayern

Weiterentwicklung des Munich Quantum Valley (MQV): Klarer Fokus auf Entwicklung eines wettbewerbsfähigen Quantencomputers

Das Munich Quantum Valley (MQV) bildet ein europaweit einzigartiges Quanten-Ökosystem – das Non-plus-Ultra aus universitärer und außeruniversitärer Forschung, Start-ups und Unternehmen mit internationaler Strahlkraft. Ausgestattet mit 300 Millionen Euro aus der Hightech Agenda Plus schreibt das MQV schon heute eine einmalige Erfolgsgeschichte. Hier werden die Kompetenzen der führenden Forschungs- und Technologieakteure im Bereich Quantenwissenschaften und technologien gebündelt. Nun wird das MQV weiterentwickelt und erfährt durch eine neue Struktur und einen missionsorientierten Fokus eine neue wegweisende Industriepartnerschaft weitere Professionalisierung. Geleitet wird die Weiterentwicklung von Prof. Dr. Joachim Ullrich, dem neuen Director General des MQV. Professor Ullrich ist einer der renommiertesten Wissenschaftsmanager des Landes, Leibniz-Preisträger, 2012 bis 2022 Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, danach 2022 bis 2024 Präsident der weltweit größten physikalischen Fachgesellschaft (Deutsche Physikalische Gesellschaft).

Klarer Fokus auf Entwicklung eines wettbewerbsfähigen Quantencomputers:

Künftig wird das MQV seinen Fokus noch stärker auf wirtschaftliche Potentiale und industrielle Anwendung legen. Zentrales Ziel ist die Entwicklung und der Betrieb eines wettbewerbsfähigen Quantencomputers für ein breites Anwendungsspektrum in enger Zusammenarbeit mit starken Industriepartnern und visionären Startups. Bereits heute ist das MQV weltweit führend bei der Entwicklung von fehlerkorrigierten und fehlertoleranten, skalierbaren Systemen. Daran wird angeknüpft. Weiterhin treibt MQV den Wissenstransfer aus der Forschung in die Industrie voran, ergänzt um Aus- und Weiterbildungsprogramme für Schulen, Hochschulen und Unternehmen sowie eine maßgeschneiderte Entrepreneur-Unterstützung für Quantentechnologie Start-ups in Bayern. MQV wird ein Netzwerk mit internationaler Reichweite aufbauen und Bayern mit seinem einzigartigen Quantenökosystem an der Weltspitze der Quantentechnologien positionieren.

Neue schlagkräftige Plattform für das MQV:

Parallel zur inhaltlichen Profilschärfung wird auch die Struktur weiterentwickelt. Künftig wird die MQV GmbH die Koordinierung der Schwerpunkte, die Konsolidierung von Forschungsergebnissen und die Schnittstellentätigkeiten zwischen Forschung, Startups und Industrie übernehmen. Das erhöht die Schlagkraft und Vernetzung von MQV. Und gleichzeitig kann so der Zugang zu hoch performanten Quantencomputern für unterschiedliche Anwender – die Forschung auf der einen und die Industrie auf der anderen Seite – gebündelt werden.

Leistungsfähige Infrastruktur für das Quantencomputing der Zukunft:

Die MQV GmbH wird den rechtlichen Rahmen für das Heisenberg Center for high-performance Quantencomputing (Heisenberg HPQ) bilden. Ziel des Heisenberg HPQ ist es, mit der neuen Struktur eine deutschlandweit (und darüber hinaus) skalierbare und innovative, agile und hochflexible Struktur zu etablieren, die darauf ausgerichtet ist, im Deep-Tech-Bereich Spitzenforschung in die Anwendung und Industrie zu bringen. Das ist ein entscheidender Schritt für die Position Bayerns im weltweiten Technologie-Rennen.

Wegweisende Industriepartnerschaft mit SAP SE:

Das Munich Quantum Valley (MQV) plant als größtes Quanten-Ökosystem in Europa und international führende Stätte für Spitzenforschung eine strategische Partnerschaft mit der SAP SE. Im Fokus der neuen Partnerschaft steht der Ausbau des bayerischen Quanten-Ökosystems in den Bereichen wirtschaftliches Potenzial und industrielle Anwendungsperspektiven. Als weltweit führender Hersteller für Unternehmensanwendungen und Business AI ist SAP ein entscheidender Player bei der Entwicklung kommerzieller Nutzungen. Gerade diese Bereiche bieten die Perspektive, ein nachhaltiges und skalierbares Geschäftsmodell für Quantum-Computing zu etablieren. Zentrales Ziel der Partnerschaft ist die Entwicklung und der Betrieb wettbewerbsfähiger Quantencomputer in enger Kooperation mit starken Industriepartnern und visionären Start-ups. Die Zusammenarbeit fußt auf folgenden Eckpunkten:

  • Partnerschaft für Start-ups: Im MQV-Umfeld sind führende Quantenhardware und -software Startups entstanden oder haben sich durch die Sogwirkung des MQV im Münchner Raum angesiedelt. MQV und SAP wollen zusammenarbeiten, um die Industrialisierung der Startups beschleunigt voranzutreiben.
  • Partnerschaft für Software-Integration: In der Partnerschaft soll die Integration von Quantensoftware in Unternehmensanwendungen und Business AI erprobt werden, eine Blaupause für Quanten-HPC Data Center im Münchner Umfeld.
  • Partnerschaft für den Standort München: Im Rahmen ihrer Standortstrategie hat SAP den Großraum München als einen zentralen Knotenpunkt für exzellente Forschungs- und Entwicklungsarbeit identifiziert. Gemeinsame Räumlichkeiten von MQV und SAP sollen die interdisziplinäre Forschung und Innovation innerhalb des Quanten-Ökosystems zusätzlich antreiben.

Bei der Ausgestaltung der Partnerschaft des MQV mit SAP wird darauf geachtet, dass das MQV weiter auch für die Kooperation mit anderen Unternehmen offen ist.

Die Partnerschaft ist Ausweis der internationalen wissenschaftlichen Bedeutung, des herausragenden Renommees und der Zukunftsperspektiven des MQV. Mit dem starken Partner SAP hat Bayern nun eine der weltweit besten Ausgangspositionen für alles, was im Bereich Quanten möglich sein wird.

Beitragsbild: A zooming in on a wafer of D-Wave Quantum Computers, Steve Jurvetson from Menlo Park, USA, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

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