Söder trifft Merz auf der Zugspitze
Hoch über dem Land, auf Deutschlands höchstem Gipfel, haben sich am 15. Juli 2025 Bundeskanzler Friedrich Merz und das bayerische Kabinett, angeführt von Ministerpräsident Markus Söder, zur Ministerratssitzung auf der Zugspitze versammelt. Ministerpräsident Dr. Markus Söder nutzte die besondere Kulisse für deutliche Worte – insbesondere in Richtung Berlin und Brüssel. Es geht um Wirtschaft, Energie, Technologie und Verkehr – und um Bayerns Führungsanspruch.
Am 15. Juli 2025 leitete Ministerpräsident Dr. Markus Söder die Sitzung des Bayerischen Ministerrats auf der Zugspitze. An der hochkarätig besetzten Kabinettssitzung nahm auch Bundeskanzler Friedrich Merz teil. Im Anschluss informierten beide Politiker bei einer gemeinsamen Pressekonferenz über die zentralen Ergebnisse der Beratungen.
Ministerpräsident Söder betonte die Rolle Bayerns als wirtschaftliches Zugpferd Deutschlands: „Bayern verbindet Kultur, Kraft und Kreativität. Wir sind Nummer eins bei Wirtschaftskraft, Start-ups, Defense-Tech, Universitäten und Bildung.“ Nach drei Jahren Rezession brauche Deutschland nun dringend einen wirtschaftlichen Neustart. Wichtige Impulse verspricht sich Söder von Steuersenkungen – warnt jedoch zugleich, dass diese durch internationale Handelskonflikte schnell wirkungslos verpuffen könnten. „Die EU sollte besser einen Deal machen, statt auf einen langen Fight zu setzen“, so Söder wörtlich.
Auch zur Energiepolitik bezog der Ministerpräsident klar Stellung: Angesichts des steigenden Strombedarfs durch Digitalisierung und Elektromobilität sei eine stabile und einheitliche Strompreiszone unverzichtbar. Zudem brauche es neue Gaskraftwerke im Süden, eine umfassende Förderung aller erneuerbaren Energien und einen zügigen Ausbau des Wasserstoffnetzes in Richtung Südeuropa.
Im Bereich Technologie sprach sich Söder für eine stärkere Unterstützung aus – etwa beim Aufbau einer EU-weiten KI-Gigafactory und beim Ausbau des Quantencomputings. Auch beim Thema Rüstungs- und Raumfahrttechnologie forderte er Investitionen des Bundes in Bayern, insbesondere am ESA- und DLR-Standort Oberpfaffenhofen.
Im Verkehrsbereich forderte der Ministerpräsident eine bessere Anbindung an Osteuropa – konkret durch einen Ausbau der Bahnverbindungen München–Prag und Berlin–Warschau – sowie eine beschleunigte Umsetzung des Zulaufs zum Brennerbasistunnel. Andernfalls drohe dort ein Verkehrsinfarkt.
Söder bedankte sich ausdrücklich für den Austausch mit dem Bundeskanzler: „Danke für das freundschaftliche Miteinander und die gute Zusammenarbeit, lieber Bundeskanzler Friedrich Merz!“