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Lehrer fordern eine weitere Woche Osterferien

Bayerns Schulen sollen nach den Osterferien eine weitere Woche lang geschlossen bleiben – das fordert der Bayerische Realschullehrerverband, berichtet BR24. Diese Zeit müsse genutzt werden, um die Schulen auf die kommenden Monate vorzubereiten. Der Realschullehrerverband fordert, den Unterricht erst am 19. April wieder aufzunehmen. Wichtig sei es vor allem, bis dahin eine Teststrategie zu entwickeln, sagte der Landesvorsitzende Jürgen Böhm, laut der von BR24 zitierten Presseerklärung.

Während Altenheim, KiTAs, Kliniken und viele Betriebe ihre Teststrategien im laufenden Betrieb entwickeln können und auch müssen, brauchen die Schulen eine Woche zusätzliche Ferien.

Liebe Lehrerinnen und Lehrer. Es sind Ferien!
Und das seit eineinhalb Wochen. Hätte man diese Zeit nicht nützen können, um etwas vorzubereiten?

Diese Forderung erscheint doppelt falsch, da Psychologen und auch Pädagogen vor Schulschließungen warnen.
Auch Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), warnt vor der Belastung für Familien. Die Vorstellung, Eltern könnten im Homeoffice arbeiten und nebenher Ersatzlehrer spielen und den Unterricht für die Kinder ersetzen, „ist absurdes Denken“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Verlängerung der Schulschließungen seien aus Sicht der Kinderärzte „eindeutig der falsche Weg“. Der Präsenzunterricht sei umso wichtiger, je jünger die Kinder sind, so Fischbach. Bereits im November hatte er eine damals diskutierte Begrenzung auf einen Spielkameraden für Kinder bis zehn Jahre als „überflüssig und schädlich“ bezeichnet. Jede Einschränkung für das Erleben von Freundschaften sei belastend. Für Kinder gelte dies besonders, so Fischbach. (Quelle: ndr)

Natürlich hat Jürgen Böhm der Bundesvorsitzende des Deutschen Realschullehrerverbands recht, wenn er ein konsequentes und einheitliches Handeln an den Schulen fordert und will, dass Schulen wieder zu sicheren Orten werden. Warum kam man aber auf diese Idee nicht schon vor den Osterferien?

Aus gutem Grund hat man in Bayern auf die Faschingsferien verzichtet um mehr Präsenz(unterricht) und auch soziale Kontakte zu ermöglich.

Vielleicht wäre es eine gute Zeit über die starre Ferienreglung nachzudenken, flexible Ferien im Sommer, ein Teil der Schüler hat Unterricht, der andere macht Ferien. Das funktioniert auch an Ostern und Pfingsten, zwei Wochen davor oder danach. So gäbe es viele Wochen und Monate im Jahr an denen die Schulen nicht überfüllt sind. Und Lehrer haben 30 Tage Urlaub, den sie bei ihrem Dienstvorgesetzen beantragen, wie alle anderen Mitarbeiter im öffentlichen Dienst auch.

Foto: inn-sider

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