Gesellschaft

Keine Mehrheit für Glyphosat – EU-Kommission soll endlich Bürgerwillen respektieren

Glyphosat ist ein Totalherbizid. Es blockiert ein pflanzliches Enzym und vernichtet somit alle Pflanzen, die auf oder neben einem Feld wachsen – auch wertvolle Blühpflanzen, von denen sich Insekten ernähren. Die Anwendung von Glyphosat führt also zu Nahrungsmangel bei Insekten. Und weniger Insekten bedeuten: weniger Vögel, Fledermäuse, Fische und Amphibien. Die negativen Auswirkungen von Glyphosat auf das Ökosystem sind enorm, schreibt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND).

Nach Angaben des Umweltbundsamt ist Glyphosat eines der meistverkauften Pestizide der Welt und wird in Deutschland auf ca. 40 Prozent der Felder eingesetzt, um Unkraut zu vernichten oder beispielsweise die Reife von Getreide zu beschleunigen.

Erneut keine Mehrheit für Glyphosat-GenehmigungÖzdemir kritisiert mögliche Zulassung für weitere zehn Jahre durch EU-Kommission

Der Vorschlag der Europäischen Kommission zur Verlängerung der Genehmigung von Glyphosat um weitere 10 Jahre hat im Berufungsausschuss keine qualifizierte Mehrheit gefunden. Die Mitgliedstaaten, die gegen den Kommissionsplan gestimmt oder sich enthalten haben, repräsentieren fast 60 Prozent der EU-Bevölkerung. Die Entscheidung liegt jetzt bei der EU-Kommission. Diese hat nach der Abstimmung bereits angekündigt, Glyphosat für weitere zehn Jahre zuzulassen. Dazu erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: „Man reibt sich schon die Augen, dass die EU-Kommission ihren Plan für eine zehnjährige Verlängerung von Glyphosat weiter durchziehen will – obwohl eine klare Mehrheit der EU-Bevölkerung dagegensteht. Die Kommission täte gut daran, den Bürgerwillen zumindest in ihre Entscheidung einzubeziehen.

BUND: Glyphosat schadet der Umwelt und gefährdet die Gesundheit, ist wahrscheinlich krebserregend beim Menschen, kann das Nervensystem schädigen usw. Glyphosat-Rückstände können in zahlreichen Lebensmitteln, im Wasser, in der Luft und sogar im menschlichen Körper nachgewiesen werden. Glyphosat trägt maßgeblich zum Artensterben beiträgt, Glyphosat schädigt viele Nützlinge wie Insekten, Spinnen, Amphibien und Bodenlebewesen. Glyphosat tötet jede Pflanze, die nicht entsprechend gentechnisch verändert ist. Weniger Wildpflanzen bedeutet weniger Nahrung und weniger Lebensraum für Insekten, die wiederum Nahrungsquelle für Vögel, Fische und Säugetiere sind. Nimmt der Bestand von Insekten ab, folgt daraus Artenschwund bei anderen Tieren. Glyphosat ist giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung. Besonders betroffen sind Amphibien.

In einer Online-Petition fordert der BUND: Herr Özdemir: Schützen Sie uns vor Pestiziden!

Beitragsbild: © inn-sider.de

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