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Die Funktion unserer Wälder

(akz-o) Ein Drittel der Fläche Deutschlands ist bewaldet. Gerade in unserem dicht besiedelten Land haben Wälder eine große Bedeutung für Mensch und Natur: Wälder stellen auf den allermeisten Standorten die natürliche Vegetationsform dar und bieten Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna. Sie regulieren den Wasserhaushalt, sichern die Trinkwasserversorgung und schützen vor Erosion, Steinschlag und Lawinen. Sie beeinflussen nicht nur Luft und Klima positiv, sondern auch unser Wohlbefinden.

Verantwortung gegenüber Mensch und Natur

Doch naturnah ist unser Wald nur selten. Statt standortheimischer Laubwälder dominieren heute vielerorts standortfremde Nadel- oder Nadelmischwälder. Der Rohstoffhunger der hochtechnisierten Holzwirtschaft geht vor Stabilität, Qualität, Ästhetik und Naturschutz im Wald. Naturland will gegensteuern und Verantwortung gegenüber Mensch und Natur bei der Waldbewirtschaftung fördern.
Die „Naturland Richtlinien zur Ökologischen Waldnutzung“ regeln alle Aspekte einer nachhaltigen und naturverträglichen Waldbewirtschaftung. Sie wurden bereits 1995 von Naturland gemeinsam mit den Umweltverbänden BUND, Greenpeace und Robin Wood entwickelt, um eine glaubwürdige Öko-Zertifizierung von Waldbetrieben zu gewährleisten. Weitere Informationen dazu unter www.naturland.de.

Die Richtlinien zur ökologischen Waldnutzung fordern u.a.:

  • Wiederherstellung bzw. Erhalt naturnaher Wälder, beispielsweise durch natürliche Waldverjüngung, ggf. gezielte Pflanzung heimischer, den lokalen Umweltfaktoren angepassten Baumarten und durch Verbot der Ausbringung gentechnisch veränderter Pflanzen
  • Erhalt der Ökosystemqualität durch Verzicht auf Kahlschläge und auf den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln
  • Schutz des Waldbodens durch Verzicht auf Bodenentwässerung, Bodenbearbeitung und flächiges Befahren
  • Schonende Walderschließung und Holzernte sowie waldverträgliche Wildbestände
  • Erhalt der natürlichen Artenvielfalt und Walddynamik, Schutz von Sonderbiotopen und Anreicherung von Biotopholz (natürlich alternde und abgestorbene Bäume)
  • Ausweisung von unbewirtschafteten Referenzflächen im öffentlichen Waldbesitz zur Gewinnung lokaler Informationen über die natürliche Waldentwicklung
    Umfassende und nachvollziehbare Dokumentation von Bewirtschaftung und Warenstrom
    Weltweit ist die Zertifizierung von Forstbetrieben nach anerkannten Nachhaltigkeitskriterien eine gefragte Dienstleistung. In Deutschland hat Naturland dafür den Standard gesetzt, an dem sich dann nachfolgende Zertifizierungssysteme orientiert haben.

Beitragsbild: Foto: pexels.com/akz-o

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