Burghausen: erfolgreiche Saison für Fotomuseum und Studienkirche
Insgesamt 8.000 Personen besuchten 2023 das Haus der Fotografie, 13.000 die Studienkirche. Damit geht eine erfolgreiche Saison zu Ende, auch wenn das Vorpandemie-Niveau noch nicht ganz erreicht ist. Das beliebte Fotomuseum auf der Burg Burghausen feierte in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen.
Seit vier Jahrzehnten schon gibt es das Fotomuseum am Eingang der weltlängsten Burg. Was im Sommer 1993 mit einer Ausstellung über die Geschichte der Fotografie und einer technischen Sammlung begann, wurde schon ab 1994 mit regelmäßigen Sonderausstellungen und ab 2002 mit einer weiteren Dauerausstellung über moderne Fotografie erweitert. Seit 1998 trägt das Museum zu Ehren seines Gründers den Namen „Haus der Fotografie/Dr.-Robert-Gerlich-Museum“.
8.000 Personen besuchten das Haus der Fotografie im Jahr 2023, ähnlich viele wie im vergangenen Jahr. Damit wurden die Zahlen von vor der Corona-Pandemie noch nicht ganz erreicht. Allerdings war die Saison 2019 außerordentlich erfolgreich gewesen. 2023 musste außerdem eine Ausstellung kurzfristig wegen Krankheit abgesagt werden.
So gab es in diesem Jahr nur zwei Sonderausstellungen, eine mit Werken von Steffen Diemer, die andere mit Fotografien von Herbert Döring-Spengler. Beide Ausstellungen beeindruckten die Besucherinnen und Besucher: „Ich bin begeistert. Horizonte und ganze Kosmen kann ich hier bestaunen“ oder „Beeindruckend und schön!“ ist im Gästebuch des Hauses der Fotografie zu lesen.
Auch die Studienkirche St. Josef in der Altstadt war 2023 mit 13.000 Gästen wieder sehr gut besucht. Zwei völlig verschiedene Ausstellungen gab es in der barocken Kirche zu sehen, die sich jedoch beide mit der modernen Gesellschaft und den Folgen des Konsums auseinandersetzten.
Den Anfang machte Markus Heinsdorff, in dessen Ausstellung „Regen – Wald 2, Leben unter Bäumen“ sich alles um das Thema Klima und Ressourcenknappheit drehte. Während der Tage der Neuen Musik führte die Kinderphilharmonie der Musikschule selbst komponierte Stücke in der Studienkirche auf, für die sie als Inspiration die Ausstellung von Heinsdorff nutzten.
Ende Juli sammelte Adriana Torres Topaga „Cacharreos“, Objekte, die zuhause herumliegen, die man aber eigentlich nicht mehr braucht. In diesem partizipativen Kunstprojekt setzten sich Topaga und die Besucherinnen und Besucher mit Konsum und der Beziehung zwischen Objekt und sich selbst auseinander.
Zu beiden Ausstellungen in der Studienkirche gab es verschiedene Workshops und Künstlergespräche. Die Ausstellungen bewegten die Menschen sehr, davon zeugen die Einträge in das Gästebuch: „Das Beste, was ich seit Langem gesehen habe“, steht dort zu Topagas Projekt oder „großes Kompliment für die Thematik und die gelungene Präsentation“ zu „Regen – Wald 2“.
Auch wenn im Winter das Haus der Fotografie und die Studienkirche wegen der fehlenden Heizungen geschlossen bleiben, haben Ines Auerbach und ihre Kolleginnen viel zu tun. Denn neben dem Museum und der Studienkirche, betreuen sie auch das Foto- und Postkartenarchiv der Stadt Burghausen. Das ganze Jahr über kommen dafür Anfragen von Privatpersonen, Architekturbüros, Journalisten oder von städtischen Abteilungen.
Außerdem arbeiten sie mit verschiedenen städtischen Einrichtungen zusammen, organisieren eine jährliche Fotobörse oder ein Bilderrätsel im Bürgerhaus. Auch der Projektraum im Erdgeschoss des Rathauses wird von Ines Auerbach, der Leiterin und Kuratorin des Hauses der Fotografie und der Studienkirche, betreut und für Kunstausstellungen genutzt. Dort werden immer wieder verschiedenste Kunstinstallationen präsentiert, bis 6. Januar 2024 beispielsweise Holzskulpturen von Studierenden der Bildhauerschule in Hallstadt.
In der kalten Jahreszeit gilt es außerdem die Saison nachzubereiten und das kommende Ausstellungsjahr im Haus der Fotografie, in der Studienkirche oder im Projektraum zu planen. „Wir sind schon wahnsinnig neugierig auf die kommende Saison und freuen uns sehr auf die nächsten Ausstellungen“, sagt Auerbach.
Ab 9. März 2024 öffnet das Haus der Familie wieder seine Türen mit der Sonderausstellung „Bittersweet“ des Münchner Fotografen Christopher Thomas.
Foto: Adriana Torres Topaga mit den gesammelten „Cacharreos“ während der Ausstellung in der Studienkirche im Sommer 2023. © Gerhard Nixdorf