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Betrugsmasche „Falsche Polizei“: Festnahmen nach versuchtem Trickbetrug

9. Juli 2025: Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd kam es am Montag, den 7. Juli 2025, erneut zu zahlreichen betrügerischen Telefonanrufen. In einem besonders schweren Fall in Traunreut konnte die Polizei zwei Tatverdächtige festnehmen – gegen beide wurde inzwischen Haftbefehl erlassen.

Die Täter nutzten die bekannte Masche des „falschen Polizeibeamten“: Sie gaukelten meist älteren Menschen vor, es habe Einbrüche in der Nachbarschaft gegeben. Um ihr Vermögen in Sicherheit zu bringen, sollten die Angerufenen Bargeld und Wertgegenstände an vermeintliche Polizeibeamte übergeben.

In Traunreut fiel eine 83-jährige Frau auf den Trick herein. In ihrer Wohnung übergab sie einem Abholer eine größere Bargeldsumme im mittleren fünfstelligen Bereich. Doch die Polizei, die durch Hinweise alarmiert worden war, konnte rechtzeitig eingreifen: Beamte überraschten den 34-jährigen ungarischen Staatsbürger noch in der Wohnung.

Auf der Flucht sprang der Tatverdächtige aus dem Fenster im ersten Obergeschoss und verletzte sich dabei schwer am Bein – eine weitere Flucht war nicht möglich. Die Polizei nahm ihn unmittelbar fest, das Bargeld blieb zurück.

Wenige Straßen weiter entdeckten Beamte der Polizeiinspektion Trostberg das mutmaßliche Fluchtfahrzeug. Am Steuer saß eine 32-jährige türkische Staatsangehörige. Sie wurde wegen des Verdachts auf Mittäterschaft ebenfalls festgenommen. An der Fahndung waren auch Kräfte der Polizeistation Traunreut, der Grenzpolizeiinspektion Piding sowie der Bundespolizei beteiligt.

Der verletzte Hauptverdächtige wurde zur medizinischen Behandlung stationär in ein Krankenhaus gebracht.

Die weiteren Ermittlungen führt die für organisierte Betrugsdelikte zuständige Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, in enger Zusammenarbeit mit der Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Traunstein – im Rahmen des sogenannten „Traunsteiner Modells“ zur Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein erließ ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Traunstein am Dienstag, 8. Juli 2025, Haftbefehle gegen beide dringend Tatverdächtigen.

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