Nachrichten aus Bayern

Bayern führt generelle Fast Lane bei Fachkräfteeinwanderung ein

Seit 1. Juli 2025 ist die generelle Fast Lane in Bayern umgesetzt und ermöglicht bei der Einwanderung ausländischer Fachkräfte noch mehr Tempo und Effizienz. Schnelle Verfahren sind ein zentraler Erfolgsfaktor für die Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland und damit ein wichtiger Baustein zur dauerhaften Stärkung der bayerischen Wirtschaft und zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. Vom Arbeits- und Fachkräftemangel sind nahezu alle Branchen betroffen. Es gilt, sämtliche Arbeitskräftepotenziale auszuschöpfen, nicht nur in-, sondern auch ausländische. Fachkräften aus Drittstaaten kommt hierbei eine große Bedeutung zu.

Mit der generellen Fast Lane werden einheitliche Zuständigkeiten, transparente Verfahren und klar geregelte Abläufe über Ressort- und Behördenstrukturen hinweg geschaffen.
Die wesentlichen Bausteine sind:

  • Zentralisierung der Anerkennungsverfahren: ein Beruf, eine Anerkennungsstelle. Das schafft Klarheit und Tempo.
  • Zentralisierung der Einreiseverfahren durch die Zentrale Stelle für Einwanderung von Fachkräften (ZSEF). Sie ist nun alleine zuständig für die Einreise im beschleunigten Fachkräfteverfahren in Gesundheitsfach- und Approbationsberufen.
  • Enge Verzahnung von ZSEF, Koordinierungs- und Beratungsstelle Berufsanerkennung (KuBB) und den durch die generelle Fast Lane zentralisierten Anerkennungsstellen, um einheitliche Verfahren, reibungslose Kommunikation und schnelle Entscheidungen zu gewährleisten.

Die generelle Fast Lane ist eng angelehnt an die erfolgreiche Einführung der Fast Lane für Pflegefachkräfte. Seit deren Start und der Zentralisierung der Anerkennungsverfahren am 1. Juli 2023 hat das Landesamt für Pflege (LfP) insgesamt bereits über 10.000 Anträge auf Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen bearbeitet und mehr als 1.000 Bewerber wurden bereits anerkannt. Pflegefachkräfte mit einem ausländischen Abschluss profitieren dabei auch von einem rein digitalen Antragsprozess und der schnelleren Bearbeitung der Anerkennungsverfahren beim LfP. So beträgt die Bearbeitungszeit ab Vorlage der berufsfachlichen Unterlagen bis zum Feststellungsbescheid aktuell weniger als vier Wochen. Damit konnten die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten in diesen Verfahren um fast 50 Prozent reduziert werden.

Ein Schwerpunkt der Umsetzung der generellen Fast Lane betrifft die Zentralisierung der Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsabschlüsse in den Gesundheitsfachberufen (z. B. Physiotherapeutin/-therapeut, Notfallsanitäterin/-sanitäter, Hebamme) ebenfalls am LfP und in den Approbationsberufen (z. B. Arzt/Ärztin, Zahnarzt/Zahnärztin) bei der Regierung von Oberbayern.

Auch die Verfahren bei den Fahrlehrern wurden zentralisiert. Seit 1. Juli 2025 bearbeitet die Regierung von Oberbayern alle Anträge und prüft die Gleichwertigkeit der ausländischen Berufsqualifikationen gemäß den bundesrechtlichen Vorgaben.

Zudem wurde das Zusammenspiel zwischen der ZSEF, KuBB und den zentralisierten Anerkennungsstellen optimiert. Eine enge Verzahnung der beteiligten Stellen erfolgt nun auch bei den beschleunigten Fachkräfteverfahren für den Bereich der IHK-Berufe. Die Zuständigkeit für die Anerkennungsverfahren ist bereits bei der IHK-FOSA (IHK-Foreign Skills Approval), einer unabhängigen Körperschaft des öffentlichen Rechts, bundesweit zentralisiert.

Das Online-Informationsangebot wurde ausgebaut. Das Portal „Make it in Bavaria“ richtet sich sowohl an internationale Fachkräfte, die in Bayern leben und arbeiten möchten, als auch an bayerische Unternehmen, die nach qualifizierten Mitarbeitern suchen.

Der Ministerrat befasste sich zudem mit konkreten Maßnahmen zur Beschleunigung der Fachkräfteeinwanderung aus Indien. Dabei steht die Deutsch-Indische Handelskammer (AHK Indien) mit einem breiten Informationsangebot und ausgeprägter Expertise zur Verfügung. Auch bei ZSEF und KuBB gibt es nun feste „Indien-Ansprechpartner“.

Beitragsbild: human-874979_1280Pflege_Bild-von-Anja-auf-Pixabay.jpg

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