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Bund Naturschutz: Es ist auch deine Salzach

Die Salzach ist in Bayern einzigartig: Sie fließt auf über 60 Kilometer von Salzburg bis zur Mündung in den Inn ohne Stauwehre. Ihre Auen auf österreichischer und deutscher Seite zählen zu den artenreichsten Flussgebieten im Nordalpenraum. Gleichzeitig tieft sich die Salzach wegen ihrer Begradigung ein, wodurch der Grundwasserstand in den Auen abfällt und wertvolle Lebensräume verloren gehen. Um das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen muss die Salzach nun endlich renaturiert werden. Gleichzeitig muss den aktuellen Wasserkraftplänen eine Absage erteilt werden, um die Salzach nicht weiter zu belasten.

Die Salzach soll frei fliessen!

Bis heute ist die Salzach der einzige Voralpenfluss, der nicht durch Staustufen unterbrochen ist. Der BUND Naturschutz (BN) setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, dass dies auch so bleibt. So konnten der BN den Fluss bereits vor Schmutzfrachten aus der Papierindustrie und sechs Wasserkraftwerken bewahren. Aktuell gibt es erneut Pläne für ein Kraftwerk. Der BN kämpft gegen dieses Vorhaben und für eine Renaturierung der Salzach.

Die Salzach war im natürlichen Zustand ein wilder Alpenfluss. Auch wenn sie ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begradigt und gezähmt wurde, so blieben sie und ihre breiten Auen doch bis heute vom Staustufenbau verschont.

Der Fluss entspringt in Österreichs höchsgelegenem Nationalpark, den Hohen Tauern; ab Salzburg strömt er seiner Mündung in den Inn entgegen, auf 60 Kilometern als Grenzfluss zwischen Bayern und Österreich. Genau auf dieser Grenzstrecke fließt die Salzach frei von Stauwehren. Das ist einzigartig für einen Voralpenfluss, der Abschnitt bietet eine der artenreichsten Landschaften der Voralpen.

Gleichzeitig braucht es hier dringend eine Renaturierung der Aue, die durch die Begradigung der Salzach und die daraus folgende Eintiefung geschädigt wurde. Alle Pläne dafür liegen bereit, doch die Umsetzung scheitert an momentanen Kraftwerksplanungen.

aktuelle Kraftwerksplanungen

Per Kabinettsbeschluss hat sich die Bayerische Staatsregierung im Dezember 2022 für Pläne, an der Salzach im Tittmoninger Becken ein Kraftwerk zu bauen, ausgesprochen. Mit einer staatlichen Subvention von 20 Millionen Euro soll hier seitens der Österreichischen Verbund AG ein sogenanntes Fließgewässerkraftwerk entstehen. Dieses würde jedoch derSalzach erheblich schaden: Es würde zu einem Verlust an natürlichen Gewässerhabitaten durch den Rückstau des Wassers führen, Fische wie Äsche, Nase und Huchen schädigen und letztlich die umfassende Renaturierung der Salzach behindern. Gleichzeitig ließe sich durch Solar- und Windkraft sehr viel mehr Energie mit der selben Investition erzeugen.

Nach Jahrzehnten des Ringens um eine frei fließende Salzach könnte dieses Jahr eine Entscheidung fallen: Für eine umfassende Renaturierung der Salzach im 20 Kilometer langen Tittmoninger Becken oder für den Bau eines zerstörerischen Wasserkraftwerks.

Bund Naturshutz: „Fordern Sie gemeinsam mit uns Ministerpräsident Markus Söder und die Bayerische Staatsregierung auf, sich für die Renaturierung der Salzach und gegen den Bau eines Wasserkraftwerkes im Tittmoninger Becken zu entschließen.“ Eintragen können Sie sich hier, auf den Seiten des Bunds Naturschutz.

Texte: BN, Foto: Salzachdurchbruck bei Burghausen © inn-sider.de

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