Für eine familienbewusste Personalpolitik – Landratsamt Mühldorf am Inn erneut zertifiziert
Das Landratsamt Mühldorf a. Inn erhielt zum dritten Mal in Folge das Zertifikat zum audit berufundfamilie. Das Qualitätssiegel belohnt besondere Bemühungen für eine familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik. Das Zertifikat wird von einem unabhängigen Kuratorium aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden vergeben und gilt für drei Jahre. Die praktische Umsetzung wird dabei jährlich überprüft.
Das Landratsamt unterstützt seine Beschäftigten ganz besonders in Notsituationen. Das hat in den vergangenen Jahren die Corona-Pandemie gezeigt. Doch auch außerhalb der Pandemie ermöglicht das Landratsamt seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglichst flexible Arbeitszeit- und Homeofficelösungen. Mit dem Ziel, bei Betreuungs- und Pflegeaufgaben zu unterstützen sowie die Work-Life-Balance zu fördern. So profitieren die Beschäftigten etwa von einer besonders kurzen Kernzeit von 9.00 bis 11.00 Uhr. Außerdem besteht die Möglichkeit, bis zu vier Tage pro Woche im Homeoffice zu arbeiten. Immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen die Möglichkeit einer Beschäftigung in Teilzeit. Der Anteil an Frauen in Führungspositionen ist zudem im Landratsamt mit über 50 Prozent konstant hoch.
Im Vorfeld der Rezertifizierung wurden Mitarbeiter-Befragungen durchgeführt. Einer der Probanden war Fabian Goldbacher. Seit 2015 ist er im Fachbereich Bauen und Planen tätig und unter anderem zuständig für Baugenehmigungen und Denkmalrecht. Im Januar 2021 wurden er und seine Frau Eltern von Zwillingen. Mit der Geburt der Kinder hat Fabian Goldbacher seine Arbeitszeit auf 33 Wochenstunden reduziert. Als Elternzeitmodell wählte er das „Elterngeld-Plus“. Es ermöglichte ihm, während des Elterngeldbezuges in Teilzeit zu arbeiten.
Im Anschluss an den regulären Elterngeldzeitraum nahmen er und seine Frau, die ebenfalls im öffentlichen Dienst tätig ist, noch die Partnerbonusmonate in Anspruch. Während dieser vier zusätzlichen Monate Elterngeldbezug arbeiten beide jeweils 25 Stunden in der Woche. An zwei Tagen die Woche ist der Diplom-Verwaltungswirt im Homeoffice. Er ist froh, dass ihm sein Arbeitgeber Homeoffice und die verschiedenen Elterngeld-Modelle ermöglicht. „Seitens meines Fachbereiches oder der Personalstelle wurden mir zu keiner Zeit Vorgaben oder Einschränkungen gemacht. Ich bin sehr dankbar, dass mich meinen Kollegen aus dem Fachbereich und der Personalstelle immer unterstützt haben.“
Auch wenn der frühe berufliche Wiedereinstieg seiner Ehefrau im privaten Umfeld manchmal auf Unverständnis stieß, würden beide es immer wieder so machen: „Es steckt viel Planungs- und Organisationsaufwand dahinter. Jede Woche ist anders. Aber ich empfinde es als Bereicherung, auch für meine Kinder da sein zu können, während meine Frau arbeitet. So war es möglich, dass meine Frau ihre Arbeitsstelle, auf der sie sich sehr wohlfühlt, behalten konnte“, zieht Fabian Goldbacher eine positive Bilanz.
Landrat Max Heimerl freut sich, dass die Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewürdigt werden: „Das Landratsamt ist auf bestens qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen. Auch wir spüren den Fachkräftemangel. Die erneute Auszeichnung steigert unsere Attraktivität als Arbeitgeber und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Künftig sollen die bestehenden Maßnahmen noch weiter optimiert und ausgebaut werden. Neben der Förderung von Führung in Teilzeit und geteilter Führung hat sich das Landratsamt Mühldorf a. Inn unter anderem einem ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagement verschrieben, das psychischen Belastungen im beruflichen und privaten Kontext aktiv begegnet.
Bild: Freuen sich über die Auszeichnung berufundfamilie (von links nach rechts): Geschäftsbereichsleiter Patrick Schumann, Landrat Max Heimerl, Stefanie Precht von der Personalstelle und die Fachbereichsleiterin Personal Gabriele Richter. Bildnachweis: Landratsamt Mühldorf a. Inn
