Was tun mit dem Wolf
Der Schutzstatus des Wolfes soll auf europäischer Ebene abgesenkt werden. Die EU-Kommission hat einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt, der nun das Gesetzgebungsverfahren auf EU-Ebene im Europäischen Parlament und im Rat durchlaufen muss. Bayerns Jagdminister Aiwanger begrüßt diesen Schritt.
Aiwanger: „Eine gezielte Bejagung des Wolfes ist dringend nötig. Die Gesetzesinitiative der EU-Kommission ist ein bedeutender Schritt in diese Richtung. Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht. Deshalb müssen die Bestände jagdlich vernünftig durch die EU-Staaten reguliert werden können. Jetzt ist entscheidend, dass das Gesetzgebungsverfahren auf EU-Ebene schnell durchlaufen wird und wir in Bayern die nötigen Vorbereitungen im bayerischen Jagdrecht treffen, um den Wolf ins Bayerische Jagdgesetz aufzunehmen. Dadurch kann die Bejagung ermöglicht werden.“
Eine gezielte Bejagung des Wolfes ist dringend nötig.
Bayerns Jagdminister Hubert Aiwanger
In Bayern sind Wölfe für Schäden an Nutztieren verantwortlich, insbesondere bei Schafen, Ziegen und Kälbern. Diese Tiergruppen machen über 95 % der Nutztierrisse aus. Aufgrund ihrer Wehrhaftigkeit sind Risse an über einjährigen Rindern hingegen selten.
Kritik an der bayerischen Wolfsverordnung
Naturschutzverbände wie der BUND Naturschutz in Bayern (BN) kritisieren die bayerische Wolfsverordnung, die den Abschuss von Wölfen erleichtern soll. Sie argumentieren, dass diese Verordnung rechtlich nicht haltbar sei und einen effektiven Herdenschutz vernachlässige. Der BN hat daher Klage gegen die Verordnung eingereicht. Zudem fordern sie eine unbürokratische Förderung des Herdenschutzes, um Weidetiere effektiv zu schützen.
Der Bayerische Jagdverband (BJV) fordert die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht und möchte das Wolfsmonitoring übernehmen, finanziert durch den Freistaat Bayern. Zudem setzt sich der BJV für die Fortbildung von Jägern und Revierinhabern ein, um spezifisches Fachwissen im Umgang mit Wölfen zu vermitteln.
Der Ökologische Jagdverband (ÖJV) hingegen betont die Notwendigkeit einer an ökologischen Erkenntnissen orientierten Jagd und steht der Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht kritisch gegenüber. Der Verein sieht die Jagd als eine legitime Form der nachhaltigen Naturnutzung an, wobei ökologische Aspekte im Vordergrund stehen sollten.
Die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe (GzSdW) setzt sich für den Schutz der in Deutschland eingewanderten Wölfe ein. Sie versucht durch Aufklärung vor Ort, Kooperation mit beteiligten Stellen und Hilfsmaßnahmen für die örtliche Bevölkerung, die Akzeptanz und den Schutz der Wölfe zu fördern.
Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) engagiert sich umfassend im Naturschutz und betont die Bedeutung des Artenschutzes. Der LBV setzt sich für die Bewahrung und Verbesserung natürlicher Lebensräume ein und fördert ressourcenschonendes, umweltverträgliches Leben und nachhaltiges Wirtschaften.
Zusammenfassend verursachen Wölfe in Bayern vor allem Schäden an kleineren Nutztieren wie Schafen und Ziegen. Während der BJV eine gezielte Bejagung und die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht befürwortet, plädieren Naturschutzverbände für einen verstärkten Herdenschutz und kritisieren die Lockerung der Abschussregelungen. Der ÖJV betont die Notwendigkeit einer ökologisch orientierten Jagd, und die GzSdW sowie der LBV setzen sich für den Schutz und die Akzeptanz der Wölfe ein.
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