Verstärkung der Biodiversitätsberatung am Landratsamt
Seit kurzer Zeit hat der Landkreis Altötting eine zweite Biodiversitätsberaterin. Neben Christina Heindlmaier berät nun auch Martina Ellmaier an der Unteren Naturschutzbehörde Flächeneigentümer, Landbewirtschafter und Kommunen in Sachen Artenvielfalt.
Sie ist eine von 45 Biodiversitätsberatern in Bayern, die durch das vor zwei Jahren angenommene Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern – Rettet die Bienen!“ hervorgegangen sind. Das primäre Ziel besteht aus der dauerhaften Sicherung der Artenvielfalt in Flora und Fauna durch den Erhalt und die Verbesserung bestehender Lebensräume. Die Umweltingenieurin aus Unterneukirchen klärt über staatliche Fördermöglichkeiten wie das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm auf. Dieses subventioniert eine naturschonende Bewirtschaftung von ökologisch wertvollen Wiesen, Weiden, Äckern, Teichen und Wäldern. Ein anderer Aufgabenbereich der Biodiversitätsberatung ist die Unterstützung der Gemeinden bei der Anlage und Optimierung von naturschutzfachlich bedeutenden, kommunalen Flächen durch das Aufzeigen geeigneter Pflegemaßnahmen. Damit Flächeneigentümer immer über einen direkten Ansprechpartner am Landratsamt verfügen, haben sich die beiden Biodiversitätsberaterinnen die Zuständigkeiten im Landkreis aufgeteilt. Frau Heindlmaier berät den nördlichen Teil des Landkreises, Frau Ellmaier den südlichen Bereich.
Durch die Biodiversitätsberatung soll ein vernetztes Mosaik aus artenreichen Flächen mit unterschiedlicher Nutzung entstehen, das Lebensräume heimischer Tier- und Pflanzenarten räumlich und funktional miteinander verbindet. Nur mittels diesem Biotopverbund stehen die Lebensgemeinschaften im Austausch und können langfristig erhalten werden. Aktuell nimmt der Biotopverbund etwa 9% des Offenlands in Bayern ein, das langfristige Ziel ist eine Steigerung auf mindestens 10% bis zum Jahr 2023 und bis zum Jahr 2030 auf mindestens 15%.
Neben den regelmäßig anstehenden Beratungen möchte Martina Ellmaier das auslaufende Projekt „Allen Unkenrufen zum Trotz“, das sich die Verbesserung der Lebensbedingungen der bundesweit stark gefährdeten Gelbbauchunke zum Ziel gesetzt hat, weiterführen. Auf Flächen des Landkreises sollen demnach verschiedene Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Froschlurche ergriffen werden, beispielsweise die Schaffung oder Optimierung geeigneter Habitate.
„Ich freue mich auf die bevorstehenden Aufgaben zur Verbesserung der Artenvielfalt in meinem Landkreis und hoffe schon bald Erfolge zu erkennen“, so die Aussage der Biodiversitätsberaterin. Interessierte können sich gerne im Landratsamt melden und werden kostenfrei, unverbindlich und auch gerne vor Ort bei einer Begehung der entsprechenden Flächen beraten. Zu erreichen ist Martina Ellmaier unter 08671/502-739 oder per Mail an martina.ellmaier@lra-aoe.de. Um Kontakt zu Christina Heindlmaier aufzunehmen, melden Sie sich unter 08671/502-738 oder an christina.heindlmaier@lra-aoe.de