Ratgeber

Selbstreinigendes Glas: Nie wieder Fenster putzen?

(akz-o) In modernen Einfamilienhäusern werden gerne große Glasflächen verbaut. Sie vergrößern die Räume und bringen viel Tageslicht, welches wichtig für uns Menschen ist. Jedoch, wer soll diese Glasflächen putzen? Seit ein paar Jahren gibt es selbstreinigendes Glas auf dem Markt. Ist dies die erhoffte Lösung?
Ein bisschen Regen und Sonne und schon sind die Fenster wieder sauber. Glas, welches sich von allein reinigt, klingt für viele wie ein Traum. Das Geheimnis selbstreinigender Fenstergläser ist ihre Titandioxid-Beschichtung.
„Durch die Beschichtung haben die Gläser fotokatalytische und hydrophile Eigenschaften“, erklärt Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas in Troisdorf. Damit diese Effekte zum Tragen kommen können, brauchen die Fenster also zwei Dinge: Sonne und Regen. „Die UV-Strahlung zersetzt organische Verunreinigungen, und durch das Ablaufen von Wasser wird das Glas von den Schmutzresten gesäubert.“
Diese Funktionsschichten sind durch ein industrielles Verfahren dauerhaft mit dem Glas verbunden und müssen nicht aufgefrischt oder ersetzt werden. Sie halten, solange die Fensterscheibe hält. Jedoch funktioniert der Effekt nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Da, wo es sich lohnt, ist es eine gute Investition

Wichtig ist, dass Sonne und Wasser das Glas gut erreichen können; auch der Neigungswinkel der Glasfläche spielt eine Rolle, um eine ausreichende Fließgeschwindigkeit des Wassers zu gewährleisten. Daher lohnt sich der Einsatz eher bei großflächigen Glasfassaden, wie Wintergärten, Panoramafenstern oder Vordächern. Besonders an Stellen, an die man nicht ohne Hilfsmittel herankommt, ist der Einsatz sinnvoll.
Normale Fenster in Einfamilienhäusern befinden sich hingegen oft unter Dachüberständen. „Häufig prasselt der Regen nur auf den unteren Teil der Scheibe, sodass oben noch Verschmutzungen bleiben. Dann muss eben doch noch von Hand nachgearbeitet werden“, so Grönegräs.
Grundsätzlich kann gesagt werden: Die innovativen Gläser können einem zwar nicht die gesamte Fensterputzarbeit abnehmen, aber durch selbstreinigende Gläser lässt sich viel Arbeit sparen. „Außerdem ist die Reinigung viel einfacher als bei normalen Fensterscheiben“, verspricht Grönegräs. „Denn der Schmutz haftet nicht so stark an der Glasoberfläche und lässt sich leichter entfernen.“

Beitragsbild: Linke Seite herkömmliches Glas, rechte Seite mit Pilkington Activ. Foto: Pilkington Deutschland AG/akz-o

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