Schafe im Einsatz für die Artenvielfalt im Schachenwald
Die Deponie Haag-Schachenwald wurde von 1983 bis Anfang 1992 betrieben. „Im Anschluss wurde das Deponiegelände durch den Landkreis Mühldorf a. Inn rekultiviert und zu einem Magerbiotop mit extensiver Pflege entwickelt“, berichtet Christoph Huber von der kommunalen Abfallwirtschaft. Um die Artenvielfalt zu erhöhen, weiden hier jetzt 25 Merino-Schafe.
Das Ergebnis ist ökologisch wertvolles und artenreiches Grünland. Dort kommen bunt blühende Kräuter wie die Wiesen-Glockenblume, Wiesen-Flockenblume oder der Gewöhnliche Hornklee vor. Daneben finden seltene Arten wie der Blutrote Sommerwurz oder der schillernde Tagfalter sowie der Kleine Perlmuttfalter ihren Lebensraum.
Schachenwald: Schafe staat Maschinen
Bisher wurde die Fläche maschinell gepflegt, um die lichtbedürftigen Grünlandarten zu fördern und schädlichen Gehölzaufwuchs fernzuhalten. Das Mähgut wurde abgefahren und zur Freiflächenkompostierung genutzt. Vor wenigen Wochen wurde die Pflege auf eine Beweidung durch einen Schäfer aus der Gemeinde Rechtmehring umgestellt. Dabei kommen ca. 25 Merino-Mutterschafe mit ihren Lämmern zum Einsatz, die die Fläche portionsweise abfressen. Dadurch wird nicht nur die Artenvielfalt gestärkt, sondern auch ein lokal hochwertiges Lebensmittel erzeugt.
„Weidetiere schaffen durch ihre Trittspuren, Kot und dem zeitlich versetzten Abweiden Strukturen, die vielen Insektenarten Lebensraum bietet und positiv für die Artenvielfalt sein kann“, erzählt der Biodiversitätsberater des Landratsamts Mühldorf a. Inn Matthias Nirschl: „Voraussetzung ist, dass die Beweidung nicht zu intensiv erfolgt“.
Bildunterschrift: Biodiversitätsberater Matthias Nirschl, Landrat Max Heimerl sowie Christoph Huber von der Abfallwirtschaft des Landkreises besuchten mit Schäfer Ulrich Wagenstetter aus Rechtmehring die 25 Merino-Schafe, die seit Ende Mai das Gelände der Deponie Schachenwald beweiden.
Bildnachweis: Pressestelle Landratsamt Mühldorf a. Inn