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„Rott rottiert“ will bei CSU-Klausurtagung gegen Flüchtlingsunterkunft demonstrieren

Die geplante Flüchtlingsunterkunft am Eckfeld in Rott erhitzt weiterhin die Gemüter. Für das neue Jahr hat das Bündnis „Rott rottiert“ erneut eine Demonstration angesetzt. Dabei will man das Anliegen direkt zur Klausurtagung der CSU im Kloster Seeon tragen. 

Der Streit um die geplante Sammelunterkunft für Flüchtlinge in Rott geht weiter. Dabei hat die Gemeinde einen ersten Erfolg errungen. Die Beschwerde zur Baugenehmigung des Landratsamtes Rosenheim hat Erfolg. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof gab mit Beschluss vom 05. September 2025 dem Antrag der Gemeinde Rott a. Inn statt und hat die sogenannte „aufschiebende Wirkung“ der gemeindlichen Klage angeordnet. Damit kann von der Baugenehmigung bis zu einer endgültigen Entscheidung über die Anfechtungsklage nicht (weiter) Gebrauch gemacht werden.

Gemeinde fordert generellen Richtungswechsel

Bürgermeister Daniel Wendrock zeigte sich angesichts des Beschlusses insoweit zufrieden, als dass es der Gemeinde Rott a. Inn gelungen sei, mit ihren rechtlichen Argumenten durchzudringen. „Die fehlende Rückbauverpflichtung nach Auslaufen der Baugenehmigung war immer auch ein Teil unserer juristischen Argumentation“, sagt er. Die Entscheidung in der Hauptsache stehe freilich noch aus. Wie sich das Landratsamt Rosenheim nun verhalten werde, sei noch unklar. „Ich gehe aber davon aus, dass die Behörde die Nutzung der Halle als Unterkunft nun bis auf weiteres wieder einstellen wird“, betonte Wendrock.

Er forderte aber auch einen generellen Richtungswechsel. „Wie schon oft betont, müssen wir hin zu einer paritätischen, an der Gemeindegröße orientierten Unterbringung, bei der Großunterkünfte nach Möglichkeit vermieden werden.“ Hier sei vor allem der bayerische Landesgesetzgeber gefordert. Zudem forderte er Landrat Otto Lederer auf, gemeinsam mit den Kommunen an einer solchen Lösung für den Landkreis Rosenheim zu arbeiten.

Bürgerinitiative will weiterhin Widerstand leisten

Die Bürgerinitiative „Rott rottiert“, die sich gegen eine Flüchtlingsunterkunft in der Gemeinde einsetzt, ist noch nicht zufrieden. Sie kritisiert, dass der Rosenheimer Landrat trotz der Entscheidung des Bayerischer Verwaltungsgerichtshofes an dem Vorhaben festhalte. Nach Auffassung der Bürgerinitiative wurde erneut ein Bauantrag eingereicht sowie eine Ausnahme von der geltenden Veränderungssperre beantragt. Damit würden abermals erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen in Verwaltung, Politik und Justiz gebunden.

Die Bürgerinitiative kritisiert dieses Vorgehen als Missachtung des Bürgerwillens und als unverantwortlichen Umgang mit Steuergeldern. Sie fordert die sofortige Einstellung des Vorhabens sowie eine gerechte, dezentrale und faire Verteilung von Schutzsuchenden im Landkreis Rosenheim. Großunterkünfte lehnt die Initiative ausdrücklich ab. 

Demonstration mit Autokorso

Deshalb ruft die Initiative erneut zu einer Demonstration auf: Am 6. Januar soll um 10:00 Uhr am Parkplatz hinter dem Rathaus in Rott am Inn ein Autokorso starten. Von dort aus fährt der Korso gemeinsam zum Kloster Seeon, wo zeitgleich die CSU-Klausurtagung stattfindet. Vor Ort werden in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ausreichend nahegelegene Parkmöglichkeiten bereitgestellt.

Beim Treffen in Seeon werden unter anderem Markus Söder und Friedrich Merz erwartet. Die Bürgerinitiative möchte die Gelegenheit nutzen, um auf das Vorgehen des Rosenheimer Landrats aufmerksam zu machen und den politischen Verantwortlichen über die Situation vor Ort in Kenntnis zu setzen.

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