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Leichte Erholung bei den Arbeitslosenzahlen

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein stand im Juli um 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat, bei 3,5 Prozent. Der Bestand an arbeitslosen Menschen ist trotz der anhaltenden Corona-Krise im Vergleich zum Vormonat geringfügig um 180, das sind 1,8 Prozent zurückgegangen. Der Vorjahresabstand hat sich von 45,3 Prozent im Juni auf 39,4 Prozent verkleinert. 9 905 Menschen sind aktuell arbeitslos gemeldet, das sind 2 799 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Landkreisquoten: Landkreis Traunstein 3,2 Prozent, Landkreis Altötting 3,4 Prozent, Landkreis Berchtesgadener Land 3,9 Prozent und Landkreis Mühldorf 3,8 Prozent.
Unter den 9 905 Menschen sind 1 186 Arbeitslose jünger als 25 Jahre darunter 252 unter 20 Jahre. Im Vormonat waren es noch 16 weniger, im Vorjahresmonat 373 weniger. „Unter den Jüngeren sind viele Schulabgänger, aber auch einige, die nach der Ausbildung nicht übernommen werden, oder bei denen es noch unklar ist, ob es eine Anschlussbeschäftigung gibt, das ist ein wiederkehrender Faktor in den Monaten Juli und August“, so Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein. „Wir appellieren an die Arbeitgeber, die Entscheidung zügig zu treffen.“
3 550 Gemeldete sind zwischen 50 und 65 Jahre alt. Darunter sind 2 425 arbeitslose Menschen älter als 55 Jahre. Der isolierte Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 35,8 Prozent. In dieser Altersgruppe waren es im Juli 40 Menschen weniger. Im Vorjahresvergleich 837 Menschen mehr.
1 943 Neumeldungen wurden im Juli aufgenommen. Im Juni waren es noch 250 weniger, das bedeutet einen Anstieg um 14,8 Prozent. Bei den 418 Zugängen aus Ausbildung oder Qualifizierung ist es ein Anstieg um 34,4 Prozent. 978 Menschen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit und 502 aus Nichterwerbstätigkeit.
Den Neumeldungen stehen 2 110 Abmeldungen gegenüber, das sind 252 weniger als im Juni und 138 mehr als im Vorjahresmonat. 1 038 Menschen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 395 begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung und 554 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt im Juli im Vergleich zum Vormonat wieder an, es wurden 802 Arbeitsstellen neu gemeldet, das sind 171 oder 27,1 Prozent mehr als im Vormonat und auch im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 137 Stellen oder 20,6 Prozent mehr gemeldet. Auch die Entwicklung des Bestandes verbessert sich langsam, dieser lag im Juli um 22,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau; im Juni betrug der Abstand noch 27,1 Prozent. Der aktuelle Stellenbestand im Juli liegt bei 3 011 Angeboten, das sind 122 mehr als im Vormonat. Darunter sind einige, die erst im September oder später zu besetzen sind. Viele Betriebe machen im August Betriebsferien, weshalb die Stellenangebote vorher gemeldet werden.
Der Ausbildungsmarkt zeigt noch 1 451 offene Ausbildungsstellen im gesamten Agenturbezirk, das sind rein rechnerisch 2,6 Stellen je unversorgtem Bewerber, wovon noch 556 gemeldet sind.

Landkreis Altötting

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Juli 3,4 Prozent, das sind 2 144 Menschen. Im Juni waren es noch 18 weniger, die Quote lag bei 3,3 Prozent. Im Vorjahresmonat waren es 493 Menschen weniger, als die Quote bei 2,6 Prozent lag.
Darunter sind 70 Jugendliche unter 20 Jahren (Vormonat: 57), innerhalb der 273 unter 25 Jahren (Vormonat: 257). Die Anzahl der arbeitslosen Menschen über 50 Jahre ist mit 766 im Vergleich zum Vormonat um 11 leicht gestiegen, im Juli des Vorjahres waren es 169 weniger. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Vormonatsvergleich um 9 und im Vorjahresvergleich um 89, so dass aktuell 463 Menschen im Landkreis zu dieser Gruppe zählen.
„Der Arbeitgeberservice fragt verstärkt nach Teilzeitstellen bei den Unternehmen nach“, erklärt Müller, „ein Berufseinstieg in Teilzeit, eventuell mit der Option auf Stundenerhöhung, ist für viele langzeitarbeitslose Kunden aber auch für Wiedereinsteigerinnen nach der Familienphase eine gute Möglichkeit, schrittweise wieder am Erwerbsleben teilzuhaben“, so Müller abschließend.
449 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos. Das sind 73 mehr als im Juni und 72 weniger als im Vergleichsmonat 2019. Darunter waren 204 (Vormonat 171) Meldungen aus Erwerbstätigkeit und 121 (Vormonat 77) aus Ausbildung oder Qualifizierung.
428 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, davon 160 durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit. 104 Menschen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung und 145 Menschen meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Insgesamt teilen sich die Kunden in 1 271 bei der Agentur (SGB III) und 873 Kunden des Jobcenters (SGB II).
629 Stellenangebote sind im Juli im aktuellen Bestand, das sind 2 weniger als im Juni, und 229 Stellen weniger im Vorjahresvergleich. Der Stellenzugang mit 131 unterscheidet sich um 19 Angebote mehr als im Vormonat, und um 4 weniger im Vorjahresvergleich. Der Bestand an Teilzeitstellen liegt insgesamt bei 73, darunter 22 neue Angebote.
Der Ausbildungsstellenmarkt bietet mit 356 unbesetzten Angeboten 45 mehr als im vergangenen Jahr. Dem stehen noch 144 unversorgte Bewerber gegenüber, das sind 32 mehr als im Vorjahresvergleich. „Wer jetzt schnell ist, kann bis zum Ausbildungsbeginn noch seine beruflichen Weichen stellen“, appelliert Müller. 

Landkreis Mühldorf

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im Juli 3,8 Prozent, das ist ein Gleichstand im Vormonatsvergleich. 2 533 Menschen waren im Juli arbeitslos gemeldet, 39 mehr als im Juni. Im Vorjahresvergleich ist dies ein Anstieg um 35,7 Prozent, 667 Menschen weniger waren im Juli 2019 gemeldet. Getrennt nach Rechtskreisen zählen 1 423 Kunden zur Agentur für Arbeit und 1 110 sind Kunden des Jobcenters.
Aktuell sind 299 Jüngere unter 25 Jahre gemeldet, wovon 59 unter 20 Jahre alt sind. Im Juni waren es 3 weniger; im Vorjahresmonat 58 weniger. 840 Menschen sind älter als 50, darunter 557 über 55 Jahre. Der Vormonatsvergleich zeigt einen Anstieg um 3,4 Prozent, das sind 28 Menschen; der Vorjahresvergleich einen stärkeren Anstieg um 31,3 Prozent mit 200 arbeitslosen Älteren mehr. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen beträgt 563, das sind 28 Menschen mehr als im Juni. Der Anteil an der Gesamtheit beträgt aktuell 22,2 Prozent. „Berufsbilder und Berufsinhalte ändern sich sehr schnell“, so Müller, „gerade die Pandemie zeigt uns, wie hoch das Tempo der Digitalisierung ist, deshalb ist vor einem Berufseinstieg eine Qualifizierung unabdingbar, um eine optimale Einstiegsstrategie zu finden“, so Müller abschließend.
503 Neumeldungen, das sind 83 mehr als im Vormonat, und 86 weniger als im Juli 2019 wurden von der Arbeitsvermittlung bearbeitet. Hiervon kamen 227 aus Erwerbstätigkeit, 138 meldeten sich nach Ausbildung oder Qualifizierung und 128 kamen aus Nichterwerbstätigkeit. Dem stehen 461 Abmeldungen, das sind 20 weniger als im Vormonat, gegenüber. Hiervon gingen 176 Menschen wieder in Erwerbstätigkeit und 125 in Ausbildung/Qualifizierung.
636 Stellenangebote sind beim Arbeitgeberservice registriert, gegenüber Juni sind das 36 Angebote mehr. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 294 Stellen weniger. 144 neue Stellenangebote wurden aufgenommen, ein Zuwachs zu Juni um 19 und um 18 im Vergleich zum Vorjahr. Gut die Hälfte aller Stellenangebote kommen aus den beiden Berufsbereichen Produktion und Fertigung (206) und Gesundheit und Soziales (129).
Der Ausbildungsstellenmarkt hat mit 254 unbesetzten Angeboten 4 mehr als im Vorjahresmonat. Dem stehen 177 noch unversorgte Bewerber gegenüber, das sind 2 mehr als im Juli des letzten Jahres.

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