Landkreiswerk Mühldorf a. Inn gegründet: 23 Kommunen machen den Weg frei für regionale Energiewende
Mühldorf a. Inn, 29. Juli 2025 – Ein starkes Signal für die Energiewende und die interkommunale Zusammenarbeit: 23 Gemeinden im Landkreis Mühldorf a. Inn sowie der Landkreis selbst haben am Dienstag feierlich das neue Kommunalunternehmen „Landkreiswerk Mühldorf a. Inn“ ins Leben gerufen. Im großen Sitzungssaal des Landratsamts unterzeichneten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Landrat Max Heimerl den Konsortialvertrag und die Satzung – der offizielle Startschuss für ein ehrgeiziges Zukunftsprojekt.
Das neu gegründete Landkreiswerk verfolgt das Ziel, erneuerbare Energieprojekte gemeinsam, regional und wirtschaftlich nachhaltig umzusetzen. Im Fokus stehen dabei nicht nur Solar- und Windkraftanlagen, sondern auch die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger sowie regionaler Unternehmen. Über spezielle Projektgesellschaften sollen konkrete Vorhaben geplant, gebaut und betrieben werden – mit dem Anspruch, die Wertschöpfung im Landkreis zu halten und die Akzeptanz für die Energiewende vor Ort zu stärken.
„Heute setzen wir ein starkes Zeichen für Zusammenarbeit, Innovation und Verantwortung. Mit dem Landkreiswerk werden wir aktiv zu Zukunftsgestaltern“, betonte Landrat Heimerl in seiner Ansprache. Die Bildsymbolik des Tages war klar: Jeder Gemeindevertreter schaltete für seine Kommune symbolisch das Licht ein – rund um eine Tafel mit dem Landkreis im Zentrum. Einige Schalter blieben dabei bewusst frei – ein Signal, dass auch weitere Gemeinden jederzeit beitreten können.
Nicht alle Gemeinden sind bislang dabei
Auffällig: Nicht alle Kommunen im Landkreis Mühldorf a. Inn haben sich bisher dem Projekt angeschlossen. Insgesamt neun Gemeinden fehlen aktuell unter den Gründungsmitgliedern. Dazu zählen unter anderem:
- Waldkraiburg – die größte Stadt im Landkreis mit über 24.000 Einwohnern. Ihr Fehlen wirft Fragen auf, denn ihr Potenzial in Sachen Photovoltaik oder Wärmewende wäre beachtlich.
- Mühldorf a. Inn – die Kreisstadt selbst. Eine Teilnahme am Landkreiswerk wäre nicht nur symbolisch stark, sondern auch praktisch sinnvoll gewesen.
- Polling, Jettenbach, Taufkirchen – kleinere Gemeinden, die sich bisher nicht beteiligt haben.
Gründe für das Fernbleiben sind bislang nicht offiziell kommuniziert. Aus Kreisen einiger Gemeinden heißt es jedoch, dass man die Entwicklung zunächst abwarten wolle oder sich eigene Wege der Energiewende offenhalten möchte. Andere Kommunen befinden sich offenbar noch im internen Abstimmungsprozess.
Tür bleibt offen
Das Landkreiswerk zeigt sich offen: Die Satzung erlaubt weiteren Gemeinden jederzeit den Beitritt. Die freie Fläche auf der Lichtschalter-Tafel sei ein bewusstes Symbol für diese Offenheit, wie Initiatoren betonen.
Für die bereits beteiligten Kommunen ist klar: Die Zusammenarbeit bietet nicht nur Synergien, sondern verschafft auch Planungssicherheit, Know-how-Bündelung und wirtschaftliche Stärke, etwa bei der Umsetzung großer Projekte oder bei Förderanträgen.
Hintergrund: Die Gründungsmitglieder
Die 23 Gründungsmitglieder des Landkreiswerks sind: Ampfing, Aschau a. Inn, Buchbach, Egglkofen, Erharting, Gars, Haag, Heldenstein, Kraiburg a. Inn, Lohkirchen, Maitenbeth, Mettenheim, Neumarkt-Sankt Veit, Niederbergkirchen, Niedertaufkirchen, Oberbergkirchen, Oberneukirchen, Obertaufkirchen, Rattenkirchen, Rechtmehring, Reichertsheim, Schwindegg, Zangberg – sowie der Landkreis Mühldorf a. Inn.
Beitragsbild: Der offizielle Startschuss ist geglückt: 23 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Landrat Max Heimerl (mitte) haben das Landkreiswerk Mühldorf a. Inn gemeinsam auf den Weg gebracht. Bildnachweis: Pressestelle Landratsamt Mühldorf a. Inn