Landkreis Mühldorf: Strategieplan Jugend
Seit April 2022 gibt es die Jugendpflege vor Ort im Landkreis Mühldorf – aktuell an den vier Standorten Ampfing, Haag, Heldenstein und Waldkraiburg. Die Jugendpflege vor Ort, kurz Juvo, wird als Projekt der Interkommunalen Zusammenarbeit gefördert und soll weiter ausgebaut werden. Die Städte, Märkte und Gemeinden haben die Möglichkeit, die Fachkräfte für die Jugendarbeit in ihrer Kommune beim Landkreis zu buchen.
In der Sitzung des Ausschusses für Jugendhilfe, Bildung und soziale Netzwerke stellte Gina Richardson, Jugendpflegerin in Waldkraiburg, die Entwicklung von der Installierung der Jugendpflege vor Ort bis heute vor. Zu den Aufgabenfeldern zählen unter anderem die offene Jugendarbeit wie zum Beispiel die Betreuung des Jugendtreffs, die aufsuchende Jugendarbeit, Beteiligungsformate und Netzwerkarbeit. Die Angebote sind niederschwellig und an den Bedarfen in der jeweiligen Gemeinde angepasst. In Waldkraiburg wird beispielsweise das Jugendparlament eng begleitet, in Ampfing und Haag wurden die Jugendtreffs teilrenoviert und in Heldenstein ein neuer Jugendraum gestaltet.
„Die Jugendpfleger sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Jugendlichen und Kommunen. Gleichzeitig sind sie eingebunden in ein dichtes Netzwerk mit Schule, Vereinen, Jugendsozialarbeit und vieles mehr“, sagt Gina Richardson. Ziel sei es, gemeinsam mit allen Jugendlichen und Netzwerkpartnern die Jugendarbeit vor Ort zu unterstützen, langfristig zu stärken und zu etablieren sowie durch Öffentlichkeitsarbeit publik und transparent zu machen.
Bei der Festlegung der Tätigkeit sowie bei der Umsetzung verschiedener Projekte haben die Beteiligung und Mitwirkung der Jugendlichen einen hohen Stellenwert. Das bestätigt auch Jana Schraut aus Waldkraiburg. Die 16-Jährige besucht regelmäßig das Haus der Jugend in Waldkraiburg und erzählte im Ausschuss kurz von ihren Erfahrungen: „Für mich ist das Haus der Jugend inzwischen wie ein zweites Zuhause, was auch an den Juvos liegt. Es ist einfach schön, dass es für uns Jugendliche Ansprechpartner gibt, die uns so mit Rat und Tat zur Seite stehen.“
Freiwilligenzentrum – Dr. Carolin Jürgens stellt Arbeit vor
Das Freiwilligenzentrum ist seit Juli 2024 im Landratsamt Mühldorf bei Lernen vor Ort angesiedelt. Stabsstellenleiterin Dr. Carolin Jürgens stellte das Freiwilligenzentrum im Ausschuss für Jugendhilfe, Bildung und soziale Netzwerke vor. Bisher war der Verein Ehrensache e.V. die regionale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Bürgerschaftliche Ehrenamt. Nach vielen Jahren des Einsatzes für das Ehrenamt durch die Vorsitzenden des Vereins und den Geschäftsführer Alfons Wastlhuber wurde auf Antrag aller Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Landkreises der Staffelstab an das Landratsamt Mühldorf a. Inn übergeben.
Nachdem mit der Einführung der digitalen Ehrenamtskarte bereits die erste Maßnahme nach der Übernahme erfolgreich durchgeführt wurde, arbeitet die zuständige Mitarbeiterin am Landratsamt Yvonne Stolz derzeit an der Akquise weiterer Akzeptanzpartner für die Ehrenamtskarte. Außerdem kümmert sie sich um den Aufbau einer aktuellen Ehrenamtsbörse, damit interessierte Engagierte noch schneller mit Vereinen und Initiativen in Kontakt treten können. Das Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
„Das Freiwilligenzentrum führt Altbewährtes im Bereich der Ehrenamtskoordination fort, ist aber auch ein Neustart. Wir führen derzeit intensive Gespräche mit Institutionen, Vereinen und Ehrenamtlichen, um ein passendes Angebot für den Landkreis aufzustellen“, sagt Dr. Carolin Jürgens. „Wünsche und Anregungen sind jederzeit willkommen.“
Bürgerinnen und Bürger können sich mit ihren Fragen und Anliegen rund ums Ehrenamt an Yvonne Stolz (freiwilligenzentrum@lra-mue.de, Tel.: 08631 699 554) wenden und ihre Sprechstunde am Dienstag von 11-12 Uhr (persönlich) nach vorheriger Anmeldung nutzen. Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich für die Sprechstunde anzumelden, finden sich unter www.lra-mue.de/freiwilligenzentrum
Aktuelle Situation von unbegleiteten minderjährigen Ausländern
Das Jugendamt Mühldorf betreut und versorgt aktuell 46 unbegleitete minderjährige Ausländer – also junge Menschen, die alleine aus ihrem Heimatland geflüchtet sind und keine Verwandtschaft in Deutschland haben (Stand: 18.10.2024)
„Viele von diesen jungen Menschen fassen bei uns im Landkreis Fuß und nehmen eine tolle Entwicklung. Sie lernen die Sprache, machen einen Schulabschluss und gehen im weiteren Verlauf einer Ausbildung oder Arbeit nach. Zumeist sind sie im Verlauf nicht mehr auf die Fürsorge einer Heimeinrichtung der Jugendhilfe angewiesen“, berichtete Michael Steingasser, Fachbereichsleiter Jugendamt / Soziale Dienste, in der Sitzung des Ausschusses für Jugendhilfe, Bildung und soziale Netzwerke. Allerdings fehle es meist an dem notwendigen bezahlbaren Wohnraum, damit sie selbstständig leben können.
Das Jugendamt sucht deshalb laufend nach Wohnmöglichkeiten für junge Menschen, damit diese eine eigene Wohnung beziehen, die gegebenenfalls durch Sozialpädagogen werden kann. Wer mit eigenem Wohnraum unterstützen kann, darf sich gerne bei Michael Steingasser unter Telefon 08631/699794 oder unter der E-Mail-Adresse michael.steingasser@lra-mue.de melden.
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