Gesellschaft

Gewachsene EU-Skepsis in Bayern

Der Blick auf die Europäische Union fällt zu Beginn des Europawahljahres skeptischer aus als vor fünf Jahren.

Sprach sich im Mai 2019 mehr als die Hälfte der Bayern (57 Prozent) für eine vertiefte Zusammenarbeit der Mitgliedsländer und die Abgabe weiterer Zuständigkeiten an die Gemeinschaft aus, vertritt aktuell nur jeder Dritte (33 Prozent; -24) diese Haltung, darunter insbesondere Anhänger von SPD (54 Prozent) und Grünen (53 Prozent). Vier von zehn (39 Prozent; +16) im Freistaat favorisieren stattdessen, dass die Mitgliedsländer künftig wieder stärker allein handeln und Zuständigkeiten auf die nationale Ebene zurückholen. Eine Haltung, die von den Anhängern der Freien Wähler (61 Prozent) und der AfD (75 Prozent) mehrheitlich vertreten wird. Jeder Fünfte (20 Prozent; +5) will an der bestehenden Tiefe der Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern auch künftig nichts ändern.  

Die Europäische Union gilt bei einer großen Mehrheit in Bayern nach wie vor als gute Idee, auch wenn an der praktischen Umsetzung gezweifelt wird (70 Prozent; -6 zu Januar 2019).

Weiterhin deutlich positiv geprägt ist im Freistaat das Image der Europäischen Union als Sicherheitsgemeinschaft. Trotz rückläufiger Zustimmung ist der Stellenwert der EU für den Frieden in Europa (69 Prozent; -7 zu Mai 2019) mehrheitlich anerkannt.
Erkennbar gelitten hat allerdings das Wirtschaftsimage der Gemeinschaft. Vertraten vor fünf Jahren 71 Prozent die Meinung, dass die EU-Mitgliedschaft für das wirtschaftliche Wohlergehen Bayerns sorgt, ist es aktuell nur jeder Zweite (51 Prozent; -20).
Gleichzeitig hat sich im Freistaat mit 60 Prozent (+6 zu Januar 2019) die Wahrnehmung verstärkt, wonach die EU zu interventionistisch agiert und sich in zu viele Dinge einmischt. 

Quelle: Infratest dimap Gesellschaft für Trend- und Wahlforschung mbH. Berlin
Beitragsbild: BR24 / Infratest dimap

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