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Bayerns Europaminister Beißwenger zieht positives Fazit seiner London-Reise

Bayerns Europaminister Eric Beißwenger war am Donnerstag und Freitag zu Gesprächen in London. Beißwenger: „Die Partnerschaft mit dem Vereinigten Königreich ist für uns nach wie vor extrem wichtig. Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche, sondern auch um wissenschaftliche und kulturelle Aspekte. Aber auch der Austausch zwischen jungen Menschen aus unseren Ländern ist für unsere Zusammenarbeit in der Zukunft von entscheidender Bedeutung.“

Im britischen Außenministerium traf Beißwenger zunächst den für Europa zuständigen Generaldirektor Peter Wilson. Dabei ging es vor allem darum, nach dem Brexit neue Wege der Zusammenarbeit auszuloten. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen internationalen Herausforderungen sei eine noch stärkere Zusammenarbeit sehr wichtig, waren sich beide einig. Im Juli soll die nächste Sitzung des bayerisch-britischen Lenkungsausschusses stattfinden, der im vergangenen Jahr eingesetzt wurde, um den bilateralen Austausch zu verstetigen. Wilson und Beißwenger wollen bei dieser Sitzung einen Schwerpunkt auf Mobilitätsthemen, unter anderem Luft- und Raumfahrt und grünen Wasserstoff, legen.

Beim German Symposium der London School of Economics (LSE) stellte Beißwenger sich den Fragen der Studenten. Dabei versprach der Europaminister sich für eine Verstärkung und Vereinfachung des Austauschs von Studenten einzusetzen. Nach dem Brexit war es aufgrund aufwändiger Visa-Verfahren zu einem starken Einbruch der Austausche gekommen. Die schon 1895 gegründete wirtschaftswissenschaftliche Universität gehört zu den fünf Eliteuniversitäten in England. Die German Society der LSE ist mit derzeit über 500 Mitgliedern die größte deutsche Studentenvereinigung im Vereinigten Königreich.

Am Donnerstagabend traf sich Beißwenger mit in Großbritannien aktiven Wirtschaftsvertretern. Sie beklagten vor allem die aufwändigeren Zollverfahren und Grenzkontrollen und Rechtsunsicherheiten aufgrund unterschiedlicher Standards und Bestimmungen. Auch sei es seit dem Brexit nahezu unmöglich, kurzfristig benötigtes Fachpersonal aus deutschen Werken in die britischen Werke zu holen.

Am Freitag dann sprach Beißwenger die Themen beim Treffen mit dem britischen Handelsminister Greg Hands an. Verlässliche Rahmenbedingungen, vereinfachte Visa-Verfahren und Produktzertifizierungen seien entscheidend. „Unser gemeinsames Handelsvolumen hat gelitten. Großbritannien ist mit 16,7 Milliarden Euro im Jahr 2022 Bayerns neuntwichtigster Handelspartner. Vor dem Brexit lag es noch bei 18,4 Milliarden Euro. Wir wollen gemeinsam zu alter Stärke zurück! Bayern und Großbritannien stehen vor gemeinsamen Zukunftsherausforderungen. Durch eine noch engere Zusammenarbeit bei Technologie und Innovation können Bayern und Großbritannien gemeinsam Fortschritte erzielen – gerade in Zukunftsfeldern, in denen beide Seiten europaweit führend sind“, so der bayerische Europaminister. Durch die Reise sei es gelungen, die ohnehin hervorragenden Arbeitsbeziehungen zur britischen Regierung weiter zu verfestigen.

Derzeit leben über 13.000 Briten in Bayern. Es bestehen 46 kommunale Partnerschaften und 163 Hochschulpartnerschaften. An bayerischen Hochschulen sind über 300 britische Studenten eingeschrieben. Fast 300 bayerische Unternehmen haben eine Niederlassung in Großbritannien, rund 50 sogar eine Produktionsstätte.

Foto: unsplash.com

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