Neue Studien: Myrrhe-Arznei hilft bei Durchfall und „Leaky Gut“
(akz-o) Eine undichte Darmbarriere (auch „Leaky Gut“ genannt) wird als Mitlauslöser verschiedener chronischer Darmerkrankungen wie Reizdarm, Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn diskutiert. Ist dieser wichtige Schutzschild unseres Körpers vor Schadstoffen oder Krankheitserregern vermehrt durchlässig, kann das häufige Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Blähungen zur Folge haben. Daher sind besonders bei chronischen Darmerkrankungen Behandlungsansätze sinnvoll, die auch zu einer Abdichtung der Darmbarriere führen.
Zwei aktuelle Beobachtungsstudien haben gezeigt: Ein Arzneimittel mit Myrrhe lindert häufige Beschwerden wie Durchfall, die bei chronischen Darmerkrankungen auftreten können, und kann gleichzeitig die Darmbarriere stabilisieren. Bei 71 % der Reizdarm-Patienten und 73 % der Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) war eine Verbesserung, bei 46 % der Reizdarm-Patienten und 53 % der CED-Patienten sogar eine vollständige Stabilisierung der Darmbarriere zu beobachten. „Unsere Ergebnisse sprechen für den Einsatz pflanzlicher Arzneimittel mit Myrrhe bei Darmerkrankungen, die mit Beschwerden wie Durchfall oder Krämpfen und einer Störung der Darmbarriere einhergehen“, erklärte der Darmexperte und Studienautor Prof. Jost Langhorst, Bamberg.
Effektive Therapie: Ein Mittel gegen drei Beschwerden
Myrrhe wird kombiniert mit anderen Arzneipflanzen seit über 60 Jahren zur unterstützenden Behandlung bei Magen-Darm-Störungen mit Durchfällen, Blähungen und Krämpfen eingesetzt. Zahlreiche Forschungsarbeiten und Anwendungsbeobachtungen an deutschen Universitäten belegen, dass die Pflanzenarznei entzündungshemmend, krampflösend und blähungslindernd wirkt. Verschiedene Laboruntersuchungen haben außerdem darmbarrierestabilisierende Effekte der Arzneipflanze gezeigt. Die abdichtende Wirkung auf das „Leaky Gut“ erfolgt dabei vorwiegend durch eine Stabilisierung/Verengung der Schleusen („Tight Junctions“) der Darmschleimhaut, die für den Transport von Stoffen in den Körper zuständig sind.
„Bei chronischen Darmerkrankungen wird leider noch viel zu selten daran gedacht, den Zustand der Darmbarriere zu prüfen und bei einer Störung die Behandlung entsprechend anzupassen“, erklärt Langhorst. Mit der sogenannten konfokalen Laserendoskopie, die bisher erst an wenigen Darmfachzentren in Deutschland durchgeführt wird, können Gastroenterologen die Funktion der Darmbarriere sehr gut beurteilen.
Beitragsbild: akz-o