Nach Tötungsdelikt an 60-Jährigem: Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft geben weitere Details bekannt
Raubling (Lkr. Rosenheim): Nach Aufnahme eines Vermisstenfalls bei der Polizei in Brannenburg, am 12. August 2024, fand die italienische Polizei bei Neapel die Leiche eines Mannes im Auto des vermissten 60-Jährigen aus Raubling. Der tatverdächtige Sohn sitzt in Italien in Haft. Nach Abschluss der Identifizierungsmaßnahmen vor Ort geben Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft nun weitere Details zu den Ermittlungen wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts bekannt.
Wie bereits berichtet konnte am Dienstag des 13. August 2024 in Italien im Bereich Neapel im Fahrzeug des zunächst vermissten 60-Jährigen aus Raubling eine männliche Leiche festgestellt werden. Ersten Erkenntnissen zufolge kam der Mann gewaltsam zu Tode. Sein 31-jähriger Sohn konnte als dringend Tatverdächtiger festgenommen werden.
Im Rahmen des justiziellen Austauschs wurden nun weitere Details zu den Todesumständen des Mannes bekannt: Nach den Todesermittlungen in Italien sowie dem Abgleich der Erkenntnisse durch die Kripo Rosenheim steht nun fest, dass es sich bei dem Toten um den zunächst vermissten 60-Jährigen aus Raubling handelt. Dieser wies erhebliche Gewalt- und Schnittverletzungen auf. Zur Feststellung der genauen Todesursache erfolgt in der kommenden Woche eine Obduktion in Italien.
Die Ermittler der Kripo Rosenheim gingen aufgrund von Zeugenaussagen, wonach verdächtige Geräusche in der gemeinsamen Wohnung von Vater und Sohn wahrgenommen wurden sowie den dort gesicherten Spuren schnell davon aus, dass sich im Raublinger Ortsteil Großholzhausen eine Gewalttat zugetragen hat, bei der der Sohn als Tatverdächtiger anzusehen war. Aufgrund dessen wurden gezielte Fahndungsmaßnahmen des Kommissariats 6 in die Wege geleitet.
Auf Grund der Inhaftierung des 31-Jährigen im Bereich Süditalien konnte er durch die Ermittler der Kripo Rosenheim bislang noch nicht vernommen werden. Beamte der Kripo Rosenheim reisen in der kommenden Woche nach Italien, um sich mit den dortigen Kollegen auszutauschen, an der Obduktion teilzunehmen und um genauere Informationen zu den Umständen vor Ort zu erhalten.
Die zur Aufklärung der Tat eingerichtete Ermittlungsgruppe arbeitet weiter mit Hochdruck an diesem Fall. Mehrere Ermittlerinnen und Ermittler tragen in dem Fall Erkenntnisse zusammen, die zur Klärung dieses Verbrechens führen sollen. Neben rechtsmedizinischen und kriminaltechnischen Untersuchungen finden derzeit Anhörungen und Vernehmungen möglicher Zeugen statt. Neben den Tatumständen sind nun auch die Hintergründe sowie das Motiv Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen.
Auf Grund des bestehenden europäischen Haftbefehls soll nach dem Bestreben der sachleitenden Staatsanwaltschaft der dringend Tatverdächtige zeitnah nach Deutschland ausgeliefert werden. Diesbezüglich finden derzeit Abstimmungen auf justizieller und behördlicher Ebene statt.