Nachrichten aus Bayern

Leitungen in Nordbayern geplant

MÜNCHEN:  Die Bundesnetzagentur hat die Planungen zum Stromnetzausbau in Bayern fortgeschrieben. Am Donnerstag hat Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger die betroffenen Landräte in Unterfranken über die neuen Pläne informiert: „Bis dato hatte die Bundesnetzagentur einen Planungshorizont bis 2037. Jetzt wird von der Bundesnetzagentur bis 2045 vorausgeplant, um bis dahin eine klimaneutrale Stromversorgung zu realisieren. Dadurch ändern sich die Planungen für den Stromnetzausbau in Unterfranken.“

Vom SuedWestLink aus entsteht ein Abzweig (DC42+) bei Trennfeld, Main-Spessart. Mit dieser dritten Höchstspannungs-Gleichstrom-Verbindung (HGÜ) kommt eine zusätzliche Übertragungsleistung von zwei Gigawatt nach Bayern, was in etwa der Leistung von zwei Kernkraftwerken entspricht. Es wird dazu eine Leitung mit 2 GW, die ursprünglich nach Baden-Württemberg hätte weitergeführt werden sollen, bereits in Bayern beendet und für die bayerische Stromversorgung nutzbar.

Ursprünglich hatte vor einigen Jahren die Bundesnetzagentur für die Anbindung Bayerns nach Thüringen die Trasse P44 von Thüringen nach Grafenrheinfeld vorgeschlagen. Diese Pläne wurden aber verworfen. Aufgrund des Ausbaus erneuerbarer Energien im Raum Münnerstadt, 25 km nördlich von Schweinfurt, sei laut Bundesnetzagentur dort ein Umspannwerk und die Anbindung von Münnerstadt an das Übertragungsnetz nach Grafenrheinfeld nötig. Durch die weitere Freileitung von Münnerstadt nach Schalkau/Thüringen erfolgt die Anbindung an Thüringen über die neue P540.

Aiwanger bot allen Akteuren die Unterstützung seines Ministeriums bei weitergehenden Fragen an.

Dritte Höchstspannungs-Gleichstrom-Verbindung (HGÜ) nach Bayern: Projekt DC42+ „SuedWestLink“

Planung bisher ohne Anschluss Bayerns:

  • HGÜ von Schleswig-Holstein nach Baden-Württemberg
  • Übertragungsleistung: 4 Gigawatt (GW)
  • 5-10 km breiter Präferenzraum für den Leitungsverlauf ist bereits ermittelt.
    Betroffen sind die Landkreise Bad Kissingen, Main-Spessart und Würzburg.
  • Von einer Erdverkabelung ist auszugehen.
  • Zuständige Netzbetreiber: vss. 50 Hertz und TransnetBW

NEU: Planung mit Anschluss Bayerns:

  • Endpunkt für 2 GW der Verbindung in Trennfeld (Markt Triefenstein, Lkr. Main-
    Spessart). Der Standort liegt innerhalb des Präferenzraums.
  • Zusätzlich erforderlich in Bayern: Konverter zur Umwandlung des
    Gleichstroms in Wechselstrom. Für den Konverter ist eine große Halle mit ca.
    5 ha Flächenbedarf erforderlich. Ggf. ist ein kurzer Abzweig von der Leitung zum
    Konverter erforderlich.

    Vorteile für Bayern:
  • Gesicherte Übertragungsleistung von 2 GW nach Unterfranken (entspricht 2
    Kernkraftwerken)
  • Transport günstigen Windstroms aus Norddeutschland nach Bayern. Zukünftig
    Reduzierung von Redispatchkosten und damit Netzentgelten.
  • Ausgleich regionaler Dunkelflauten
    Weiteres Verfahren:
  • Bestätigung des Netzentwicklungsplans durch Bundesnetzagentur Ende
    Februar
  • Bundesgesetzgeber überführt das Vorhaben in den Bundesbedarfsplan
  • Planfeststellungsverfahren durch die Bundesnetzagentur mit Beteiligung der
    örtlichen Kommunen und Träger öffentlicher Belange
    Dritte Höchstspannungs-Gleichstrom-Verbindung (HGÜ) nach Bayern:
    Projekt DC42+ „SuedWestLink“

Ermittelter Präferenzraum für das HGÜ-Projekt DC42:

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

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