Corona-Forschung: 141.000 Euro für Antikörper-Studie am Universitätsklinikum Erlangen
141.000 Euro stellt das Bayerische Wissenschaftsministerium für das medizinische Forschungsprojekt „Humane Antikörper zur Therapie und Prävention von COVID-19“ am Universitätsklinikum Erlangen zur Verfügung. Das gab Wissenschaftsminister Bernd Sibler heute in München bekannt. Ziel des Projekts ist es, mithilfe der gewonnenen humanen Antikörper gegen das neue Corona-Virus sowohl eine wirksame passive Schutzimpfung als auch eine neue Behandlungsmethode bei bestehender SARS-CoV-2-Infektion in die klinische Anwendung zu bringen. Die Studienleitung liegt bei Prof. Dr. Hans-Martin Jäck, Leiter der Molekular-Immunologischen Abteilung des Uni-Klinikums Erlangen, Prof. Dr. Klaus Überla, Direktor des Virologischen Instituts – Klinische und Molekulare Virologie des Uni-Klinikums Erlangen, und Prof. Dr. Thomas Winkler, Inhaber der Professur für Genetik am Department Biologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Die medizinische Forschung ist entscheidend, um dem Corona-Virus begegnen zu können. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten Tag für Tag mit Hochdruck daran, neue präventive und therapeutische Ansätze gegen COVID-19 zu entwickeln, um uns so bestmöglich vor dem Virus schützen und wieder zu mehr Normalität zurückkehren zu können. Dabei wollen wir sie unterstützen.“
Prof. Jäck bekräftigte: „Dank der sehr großzügigen Förderung des Freistaates Bayern wird unsere Antikörper-Behandlung von COVID-19-Patienten viel schneller als erwartet verfügbar sein. Langfristig werden diese Antikörper unter anderem dazu verwendet werden, um schwerwiegendere Symptome bei COVID-19-Patienten zu verhindern und die Anzahl der auf Intensivstationen behandelten Patienten zu reduzieren.“
Die Erlanger Forschergruppe hat im Rahmen ihres Forschungsprojekts „Humane Antikörper zur Therapie und Prävention von COVID-19“ bereits therapeutische humane Antikörper gegen das neue Corona-Virus aus einer mit SARS-CoV-2-immunisierten Maus gewonnen. Die Antikörper können sowohl für einen sofortigen passiven Schutz vor einer Infektion als auch zur Behandlung einer bestehenden COVID-19-Erkrankung eingesetzt werden. Bevor ein flächendeckender Einsatz der Antikörper in Prävention und Therapie möglich ist, bedarf es zunächst der Herstellung einer ausreichenden Menge an Antikörpern und einer anschließenden klinischen Prüfung. „Die Entwicklung einer passiven Schutzimpfung vor und Behandlungsmethode gegen COVID-19 mithilfe humaner Antikörper ist ein vielversprechender Ansatz im Kampf gegen COVID-19. Das Erlanger Forschungsprojekt stellt damit die Exzellenz der bayerischen Forschungslandschaft erneut unter Beweis“, so Minister Sibler.