Neue Einblicke in die Darmbarriere: Darm undicht? So wichtig ist unsere innere Schutzmauer
(akz-o) Die Darmbarriere schützt unseren Körper wie eine unsichtbare Festungsmauer vor Krankheitserregern, Schadstoffen und unverdaulichen Nahrungsbestandteilen. Eine aktuelle Übersichtsarbeit in einem renommierten Fachjournal zeigt jetzt erneut: Wird sie durchlässig – auch „leaky gut“ genannt – kann das weitreichende Folgen für unsere Gesundheit haben, sogar über den Darm hinaus.
So werden zum Beispiel chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), Reizdarm (RDS), aber auch Rheuma oder Allergien damit in Verbindung gebracht. Bei Darmbeschwerden kann der Einsatz von pflanzlichen Arzneimitteln mit Myrrhe hilfreich sein, Durchfälle, Krämpfe und Blähungen, typische Symptome von CED und RDS, zu lindern und außerdem die Darmbarriere zu stabilisieren.
Die Darmwand ermöglicht unserem Körper die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme aus dem Darminhalt, muss aber auch das Eindringen von gefährlichen Bakterien verhindern. Verschiedene Bakterien, Medikamente, Alkohol oder Nikotin können die Darmbarriere schädigen und so ihre Durchlässigkeit erhöhen. Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg und der Cornell University New York beschreiben nun in ihrer aktuellen Übersichtsarbeit die Darmbarriere als Schlüsselstruktur, die das Immunsystem von äußeren Reizen trennt. Kommt es zu einer Störung – etwa durch Stress, ungesunde Ernährung oder Medikamente – kann dies eine übermäßige Immunreaktion auslösen. Die gute Nachricht: Indem sie besser verstehen, wie unsere Darmbarriere funktioniert und was sie schädigt, können Wissenschaftler neue Wege finden, diese „Mauer“ zu stärken.
Beschwerden und Darmbarriere pflanzlich unterstützen
Erste Ergebnisse aktueller Beobachtungsstudien unter Leitung von Professor Jost Langhorst der Klinik in Bamberg, die bislang ausschließlich auf medizinischen Fachkongressen vorgestellt wurden, haben ergeben: Bei 62 % der untersuchten RDS-Patienten und 69 % der CED-Patienten liegt eine Störung der Darmbarriere vor. Nach Einnahme eines pflanzlichen Arzneimittels mit Myrrhe zusätzlich zur bisherigen Behandlung zeigte sich nach sechs bis acht Monaten eine deutliche Verbesserung der Beschwerden, vor allem im Hinblick auf die Durchfallsymptomatik. Außerdem konnte bei nahezu drei Viertel der Patienten eine Verbesserung der Darmbarriere-Integrität, bei etwa der Hälfte sogar eine nahezu vollständige Stabilisierung der Darmbarriere beobachtet werden.
Beitragsbild: Aufbau der Darmbarriere Foto: akz-o