Sonntagsfrage: Union, AfD und BSW leicht schwächer, Grüne, FDP und Linke stabil, SPD stärker
ARD-DeutschlandTREND:
Sollte der Bundestag in der kommenden Woche Olaf Scholz wie erwartet das Vertrauen entziehen und der Bundespräsident anschließend den Bundestag auflösen, wäre der Weg für vorgezogene Neuwahlen im Februar frei. Bei einem Wahlgang zum jetzigen Zeitpunkt käme die Union auf 32 Prozent, die AfD auf 18 Prozent. Die Sozialdemokraten könnten mit 16 Prozent, die Grünen mit 14 Prozent rechnen. Das BSW müsste derzeit mit 5 Prozent um den Parlamentseinzug kämpfen, während FDP und Linke mit 4 bzw. 3 Prozent an der Mandatsschwelle scheitern würden wie auch alle übrigen Parteien. Im Vergleich zum letzten ARD-DeutschlandTREND von Mitte November liegen Union, AfD und BSW etwas schwächer (jeweils -1), während die SPD (+2) zulegt. Grüne, FDP und Linke verharren auf ihren zuletzt erhobenen Niveaus.
Die Zeit bis zum geplanten Wahltermin schließt Veränderungen nicht aus. Zwar ist sich eine Mehrheit der Wahlberechtigten nach eigenen Angaben sicher, dass und wen sie wählen wird. Bislang trifft dies jedoch auf immerhin jeden Dritten noch nicht zu, darunter überdurchschnittlich viele jüngere Wahlberechtigte sowie Personen mit geringerem Haushaltseinkommen. Die eigene Unentschlossenheit wird vor allem mit einem nicht herausragenden inhaltlichen wie personellen Angebot der Parteien in Verbindung gebracht. Zwei Drittel der Unentschlossenen thematisieren zugleich eine noch zu geringe Kenntnis der konkreten Vorhaben der Parteien. Knapp die Hälfte der Unentschlossenen fühlt sich derzeit von mehreren Parteien ähnlich angezogen. Immerhin jeder Vierte begründet seine Zögerlichkeit damit, dass die eigentlich präferierte Partei momentan an der Fünfprozenthürde scheitern könnte und benennt damit taktische Motive.
Beitragsbild: Wirtschaft als Problemthema Nummer Eins, Infratest dimap Gesellschaft für Trend- und Wahlforschung mbH, Berlin