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Lageralltag im KZ-Außenlager Mühldorf

Im KZ-Außenlagerkomplex Mühldorf lag die durchschnittliche Überlebensdauer eines Menschen bei 80 Tagen. Rund die Hälfte der 10.000 Häftlinge wurde in den Lagern ermordet. In ihrer Themenführung am Sonntag, den 26.01.2025 um 15 Uhr erinnert die Historikerin Beverly Fietzek an die unmenschliche Behandlung der Häftlinge im Außenlagerkomplex.
Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung entweder unter 08631 / 699 – 980 oder unter info@museum-muehldorf.de wird gebeten.  

Das KZ-Außenlager Mühldorf war ein Nebenlager des Konzentrationslagers Dachau. Es bestand von Mitte 1944 bis April 1945.
Hauptziel war der Bau einer unterirdischen Anlage für die Produktion von Flugzeugteilen, insbesondere für die Messerschmitt Me 262, ein wichtiges Projekt der deutschen Luftwaffe.

Häftlinge

Die Insassen kamen aus vielen Ländern, darunter Polen, Ungarn, Frankreich und der Sowjetunion. Ein großer Anteil waren jüdische Häftlinge.
Insgesamt waren etwa 8.000 Häftlinge im Lager untergebracht, von denen Tausende den unmenschlichen Bedingungen zum Opfer fielen.
Die Lebens- und Arbeitsbedingungen waren extrem schlecht. Häftlinge litten unter Hunger, Krankheiten, Überarbeitung und Misshandlungen durch das Wachpersonal.

Lagerkomplex

Das Außenlager bestand aus mehreren Unterlagern, darunter Mettenheim, Waldlager V und Waldlager VI. Die Zwangsarbeit fand in Fabriken und auf Baustellen statt. Besonders bekannt ist der Bau des sogenannten „Weinguts II“, einer gigantischen Bunkeranlage.

Im April 1945, kurz vor der Befreiung durch die US-Armee, wurde das Lager geräumt, und die Häftlinge wurden auf Todesmärsche geschickt.
Einige der Verantwortlichen wurden nach dem Krieg vor Gericht gestellt, jedoch nur wenige zur Rechenschaft gezogen.

Beitragsbild: Geschichtszentrum und Museum Mühldorf a. Inn

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