Gemeinsam für eine lebendige Wirtshauskultur
„Bayerische Wirtshäuser gehören zum Herzstück unserer bayerischen Lebensart und Heimatkultur: Hier, wo Tradition auf Geselligkeit trifft, werden neue Bekanntschaften geknüpft, entstehen Freundschaften und werden Geschichten zusammen erlebt, die unsere Kultur lebendig halten! Wenn wir unsere Wirtshäuser unterstützen, bewahren wir nicht nur unsere bayerische Identität, sondern fördern auch das Gefühl von Heimat, das uns alle verbindet! Es freut mich daher sehr, dass das Heimatministerium das Forschungsprojekt der Otto-Friedrich-Universität Bamberg ‚Genuss und Gemeinsinn: neue ehrenamtliche Strategien für das Wirtshaus‘ mit 183.321 Euro unterstützt: Im Mittelpunkt des Projekts steht die Entwicklung eines Baukastensystems mit vielfältigen Angeboten, wie sich die Menschen ehrenamtlich für ‚ihr Wirtshaus‘ vor Ort einsetzen können – je nach Interesse und Bedarf und in Abstimmung mit den jeweiligen Betreibern. Das kann von der Unterstützung beim Social-Media-Auftritt, über neue Ideen beispielsweise bei Speisekarte und Rahmenangebot bis hin zur Schaffung zusätzlicher Möglichkeiten im Kultur- und Bildungsbereich gehen – etwa mit Lesungen, Konzerten oder Kulturabenden lokaler Künstler und Vereine. Damit setzen wir einen weiteren wichtigen Impuls, um die Wirthauskultur in Bayern durch die stärkere Einbindung der Menschen vor Ort lebendig zu halten und neue Wege des Miteinanders zu fördern!“, betonte Finanz- und Heimatstaatssekretär Martin Schöffel zum Projektauftakt am Dienstag (7.1.) in Bamberg. „Unsere bayerischen Wirtshäuser, aber auch die Gastronomie allgemein, stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Daher setzen wir uns als Freistaat auf allen Ebenen für gute Bedingungen für unsere Wirtinnen und Wirte ein. Wir kämpfen für flexiblere Arbeitszeitmöglichkeiten, weniger Bürokratie und die Reduzierung der Umsatzsteuer auf Speisen in der Gastronomie auf 7 Prozent. So bleibt mehr Geld für Investitionen, Renovierungen und ein gutes Wirtshausangebot und mehr Zeit für die Gäste“, so Schöffel weiter.
„Als Universität wollen wir Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis bauen und sind überzeugt, dass aktive Partnerschaften mit Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft positive Veränderungen anstoßen können “, sagte Prof. Dr. Kai Fischbach, Präsident der Universität Bamberg. „Das Forschungsprojekt unter Leitung von Kulturgeograph Prof. Dr. Marc Redepenning ist ein Paradebeispiel für dieses Engagement: Es stellt die Lebensrealität der Menschen in Bayern in den Fokus, sorgt für nachhaltige gesellschaftliche Teilhabe an Wissenschaft und bietet den Menschen vor Ort die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung ihrer Gemeinschaft mitzuwirken und innovative Ansätze für die Zukunft zu entwickeln.“
In den kommenden drei Jahren wird das Forschungsprojekt innovative und praxisnahe Konzepte für den Betrieb von Wirtshäusern mit ehrenamtlicher Unterstützung in ganz Bayern entwickeln. Im Fokus des Projekts steht dabei die Frage, wie die Menschen vor Ort aktiv in die Wirtshauskultur eingebunden werden können. Ziel ist es, die Wirtshäuser als traditionelle Treffpunkte zu sichern und damit die Lebensqualität der Menschen, insbesondere in ländlichen Regionen, zu steigern.
Das Forschungsvorhaben ist ein wichtiger Baustein der bayerischen Heimatstrategie „Offensive.Heimat.Bayern 2025“ das zeigt, wie Politik zusammen mit der Wissenschaft und den Menschen vor Ort die Zukunft der Wirtshäuser im Freistaat gestalten kann. Es greift damit ein zentrales Anliegen der Beteiligten aus dem Bürgerdialog (www.zukunftsdialog.bayern) auf: den Erhalt der bayerischen Gastlichkeit und Gastwirtschaft zu unterstützen.
Beitragsbild: inn-sider.de