Ratgeber

Regenwasser trinken?

(akz-o) Wie selbstverständlich läuft bei uns das Wasser aus dem Hahn. Doch angesichts der Klimaveränderungen wird es nicht ewig so weitergehen. Aus immer mehr Ländern werden in Trockenperioden Versorgungsengpässe gemeldet und sogar in Deutschland sind in den letzten Jahren die ersten natürlichen Brunnen versiegt und die ersten Wasserampeln stehen auf „Rot“. Was viele Hausbesitzer gar nicht wissen: Mit einem eigenen Regenwassernutzungssystem können sie nicht nur die Blumen gießen, sondern auch selbst ihr Trinkwasser erzeugen.

Aufbereiten und sparen

„Die Aufbereitung des eigenen Dachablaufwassers zu Trinkwasser ist schon für ca. 10.000 Euro realisierbar“, erklärt Oliver Ringelstein, Geschäftsführer bei Intewa. „Unsere Aufbereitungsanlagen werden übrigens in den bestehenden Trinkwasserkreislauf integriert, indem die vorliegende Hausleitung genutzt wird. So müssen im Haus weder Wände aufgestemmt oder Fliesen aufgeklopft werden“, erklärt der Intewa-Experte. In der Aufbereitungsanlage durchläuft das Regenwasser von der Zisterne bis zum Wasserhahn dann mehrere Reinigungsstufen. Hierzu gehören Vorfiltration, Sedimentation, Ultrafiltration und UV-Desinfektion. Dabei werden Schmutz, Bakterien und Viren ganz ohne chemische Zusätze zuverlässig zurückgehalten. Bei einem Wasserverbrauch von rund 130 m³ für drei Personen im Jahr und einer Dachfläche von 120 m² können schon bis zu 60 Prozent des Trinkwassers durch Regenwasser ersetzt werden. Bei größeren Dachflächen oder einer zusätzlichen Grauwasserrecyclinganlage kann man sogar fast wasserautark werden. In einem Video auf der Unternehmenswebsite (www.intewa.de) wird die Privatanlage des Unternehmensgründers gezeigt.

Vorteile von Regenwasser für die Trinkwasserversorgung

Ein großer Vorteil von Regenwasser ist dessen gute Grundqualität, denn es ist frei von Spurenstoffen wie beispielsweise Medikamentenrückständen. Dazu schont das extrem weiche Wasser die Verbraucher und eine Enthärtungsanlage wird nicht benötigt. Dezentrale Regenwasserspeicher tragen zudem zum Überflutungsschutz bei. Die einfache Verfügbarkeit von Regenwasser als erneuerbare Ressource ist ein weiterer positiver Aspekt. Darüber hinaus können Kosteneinsparungen durch die Sammlung und Nutzung von Regenwasser erzielt werden. Je nach Gebührenmodell der Gemeinden kann sich eine solche Anlage sogar finanziell amortisieren. „Aufgrund der immer länger anhaltenden Trockenperioden sollten die Regenwasserzisternen allerdings ausreichend groß geplant werden“, rät Ringelstein.

Beitragsbild: Wie selbstverständlich läuft bei uns das Wasser aus dem Hahn. Doch angesichts der Klimaveränderungen wird es nicht ewig so weitergehen. Foto: PeopleImages/iStock/akz-o

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