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Bayern investiert kräftig in wohnortnahe Versorgung von Pflegebedürftigen

Bayern investiert kräftig in eine wohnortnahe Versorgung pflegebedürftiger Menschen. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach am Freitag anlässlich der Einweihung des Neu- und Umbaus des Franziska Streitel Altenheims im unterfränkischen Mellrichstadt hingewiesen.

Die Ministerin betonte: „Der Bedarf an Pflegeplätzen – und insbesondere auch an Kurzzeitpflegeangeboten – ist groß und wächst stetig weiter. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass pflegebedürftige Menschen in Bayern wohnortnah die Versorgung und Betreuung bekommen, die sie benötigen und die sie sich wünschen! Im Rahmen des bayerischen Förderprogramms ‚PflegesoNah‘ unterstützen wir die Schaffung und Modernisierung von Pflegeplätzen, damit vor Ort passgenaue Pflegeangebote entstehen. Ich freue mich sehr, dass wir über dieses Programm auch den Um- und Neubau des Franziska Streitel Altenheims mit rund 5,8 Millionen Euro fördern können.“

Die Ministerin ergänzte: „Die allermeisten Menschen wollen daheim wohnen bleiben, auch wenn sie zunehmend pflegebedürftig werden. Wenn es aber der Gesundheitszustand oder die Gegebenheiten daheim nicht zulassen, ist es von unschätzbarem Wert, wenn es Einrichtungen wie das Franziska-Streitel-Altenheim gibt, die den Pflegebedürftigen ein neues Zuhause geben, in dem sie sich schnell wohlfühlen und umfassend versorgt werden.“

Der Neu- und Umbau des Franziska Streitel Altenheims berücksichtigt insbesondere die speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und von Pflegebedürftigen mit Sehbeeinträchtigungen. Mit der Förderung werden 66 Pflegeplätze neu geschaffen und 33 Pflegeplätze umgebaut, davon neun Kurzzeitpflegeplätze. Gestaltung, Komfort und Architektur der Einrichtung erleichtern das Wohlfühlen der Menschen mit Demenz genauso wie eine persönliche Betreuung, gesellschaftliche Aktivitäten sowie seelische und körperliche Versorgung und Pflege. Beispielhaft hervorzuheben sind unter anderem das Nachtcafé für Menschen mit „Sundowning Syndrom“, verschiedene Ton- und Duftmarkierungen sowie eine spezielle Farb- und Tageslichtgestaltung zur besseren Orientierung, der beschützende Garten und die Gestaltung des Wohnraums für Menschen mit Sehbeeinträchtigung, der in Zusammenarbeit mit dem Blindeninstitut Würzburg entstand. Das Bauprojekt soll bis zum Endes des Jahres 2025 abgeschlossen sein.

Gerlach unterstrich: „Ein Konzept von Hausgemeinschaften sorgt dafür, dass die Pflegebedürftigen im Franziska Streitel Altenheim in kleineren Einheiten – sechs stationäre Hausgemeinschaften mit jeweils zwölf Plätzen und zwei Hausgemeinschaften mit je neun Plätzen – optimal betreut und versorgt werden. Diese Betreuungsform ermöglicht nicht nur eine familiäre Atmosphäre, sondern schafft auch geregelte Abläufe, die vor allem für die älteren Menschen mit Demenz sehr wichtig sind.“

Michael Kraus, Bürgermeister von Mellrichstadt und Vorsitzender des Pflegeausschusses des Trägervereins Julius Spital Stiftung Mellrichstadt, sagte: „Das Franziska Streitel Altenheim ist ein Pilotprojekt mit einer Leuchtturmfunktion für das gesamte Streutal. Hier kann die Versorgung der Senioren weit über Mellrichstadt hinaus sichergestellt werden. Wir schätzen uns sehr glücklich, dass das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention uns vollumfänglich in der Umsetzung unseres Hausgemeinschaftsmodellprojekts unterstützt hat und weiterhin unterstützen wird. Besonders danken wir hier Staatsministerin Judith Gerlach und dem früheren Gesundheitsminister Klaus Holetschek für ihren persönlichen Einsatz zum Wohl der Senioren im Streutal und Mellrichstadt.“

Gerlach hob hervor: „Das Franziska Streitel Altenheim besticht architektonisch und pflegefachlich durch ausgereifte und umfassende Planungen. Solche Einrichtungen mit Öffnung in den sozialen Nahraum und diversifiziertem Angebot gibt es leider immer noch viel zu wenige. Diese brauchen wir aber dringend!“

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